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24h Rad am Ring

23. - 24. August 2003 

Bilder und Bericht: Eifelburki

Nach jahrelanger Abstinenz hieß es dieses Jahr endlich wieder ‚Rad am Ring’. 1998 wurde die letzte ‚Rad am Ring’-Veranstaltung durchgeführt, ein Jahr später wurde die Veranstaltung zwar groß angekündigt, dann aber in einer Nacht- und Nebelaktion sehr, sehr kurzfristig abgesagt, d.h. wir waren morgens um 9:00 Uhr am Ring und hörten bei der Einfahrt zur Nordschleife von der Absage, obwohl am Vortag noch die Durchführung der Veranstaltung bestätigt wurde.

 Umso größer war die Vorfreude auf dieses besondere Nürburgring-Event. Bereits am Freitag reisten Eifelburki und Heike mit dem Wohnwagen bei bestem Eifelwetter (natürlich an allen drei Tagen) an und machten sich auf dem Müllenbach-Campingplatz breit. Anders als in den Vorwochen an der holländischen Nordseeküste konnte als Stellplatz eine komplette Wiese eingenommen werden. Vor der ersten Begegnung mit der Grünen Hölle und allen möglichen Steigungen in der Ringumgebung wurde erst mal eine Stärkung in Form einer obergärigen Spezialität aus dem Kölner Raum fällig. Nach diesem herzerfrischenden Willkommenstrunk wurde dann am späten Nachmittag die Nordschleife abgefahren. Von Hatzenbach und Hocheichen ging es zu den berühmten Streckenabschnitten (Quiddelbacher Höhe, Schwedenkreuz, etc) bis zum Adenauer Forst um dort den Touristenfahrern bei der Suche der Ideallinie über die Schulter zu schauen. Der Fahrer eines Lotus Elise konnte eine Kaltverformung mit ordentlichem Drift und Bremsplatten gerade noch verhindern. Ein Motorradfahrer testete unverhofft die Enduro-Fähigkeiten seiner Straßen-Rennmaschine (Bilder werden nicht gezeigt, um nicht der Sensationsgier Vorschub zu leisten).

 Am Adenauer Forst machten wir die Bekanntschaft mit zwei Gleichgesinnten. Einer von ihnen war Udo Kästner – dem wir im Laufe dieses Wochenendes noch mehrmals begegneten sollten.

Zur weiteren Stärkung wurde Adenau angesteuert. Bei der Suche nach der richtigen Lokalität trafen wir - natürlich – rein zufällig Olli Martini. Sein Tipp des Restaurants ‚Neubusch’ erwies sich als goldrichtig. Dieses Lokal darf sich der Ringtourist ruhig merken – direkt neben dem ‚Blauen Eck’, aber preislich weit entfernt.

Auch Udo Kästner konnte den appetitlichen Schnitzelplatten nicht widerstehen und so wurde dann über den Ring fachgesimpelt. Beim Rückweg zum Müllenbach-Campingplatz wählten wir die Olli-Martini-Mountainbike-Variante über Herschbroich und durch den verdammt finsteren Wald. Mit dem untrüglichen Gespür jahrzehntelanger Eifelerfahrung fanden wir in der pechschwarzen Nacht auch irgendwann wieder eine asphaltiere Strasse. Selbst der Förster mit seiner unüberhörbaren Jagdleidenschaft (?) konnte dies nicht verhindern.

Am Samstagvormittag ging es dann zum Fahrerlager und zur Anmeldung. Hier herrschte dann bei uns und auch einigen anderen Radtouristen deutliche Verwirrung, da die (spärlichen) Informationen von der RadamRing-Homepage nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmten. € 15,- Startgebühr für eine Nordschleifenrunde pro Person (man konnte auch mehr Runden fahren) waren ein zu stolzer Preis. Das Volksradfahren fand nur auf der Grand-Prix-Strecke statt.

So machten wir uns über die wilden Pfade des Nürburgrings zur Steilstrecke auf. Im Streckenabschnitt ‚Hohe Acht’ war die übliche Verpflegungsstation aufgebaut. Viele, viele erschöpfte Fahrer hatten den Anstieg ab dem Bergwerk nicht durchstehen können und schoben ihre motorlosen Rennmaschinen die Berge hinauf.

      

Beim Anblick der Bergabpassage von der Hohen Acht entgegen der Fahrrichtung zum Karussell kamen noch mal die actionreichen nächtlichen Bobby-Car-Fahrten in Erinnerung. Wie hatten wir es geschafft, diese halsbrecherische Strecke mit diesen filigranen Fortbewegungsmitteln beim diesjährigen 24h-Rennen unverletzt zu überstehen? Die Antwort kennt einzig und allein Hans A.

 Die Bergwertung für die Mountainbiker an der Steilstrecke war für uns selbstverständlich ein Höhepunkt der Veranstaltung. Die Steilstrecke präsentierte sich auch nach 76 Jahren jung und frisch und war mit diversen Werbebannern versehen.

 

Leider konnten wir nur einen Mountainbiker beobachten, der die Steilstrecke mit seinem Rad bewältigt hat. Alle anderen Biker sind teilweise schon direkt nach der Startlinie abgestiegen – trotzdem wurde deren Zeit gewertet, da nicht zwischen Fahren und Hochschieben getrennt gemessen wurde. Trotz alle dem war die Stimmung unter den Fahrern an diesem neuralgischen Punkt bestens.

      

Aber auch für die Rennradfahrer bot der Ring in den anderen Streckenabschnitten viel Abwechslung:

Klostertal

  

 Karussell

        

Pflanzgarten

     

 Schwalbenschwanz

       

Galgenkopf

 

Döttinger Höhe

Neben den Rennradfahrern, die auf Zeit fuhren, wurden auf der Nordschleife der Nachwuchs und natürlich auch alte Ring-Hasen gesichtet.

    

Die Rennradfahrer mussten nach der Nordschleife auf der Start-/Ziel-Geraden am Ende der Boxengasse entgegen der Fahrtrichtung in die Boxengasse einbiegen und wieder aus der Boxengasseneinfahrt erneut auf die Nordschleife einbiegen.

Zurück im Fahrerlager trafen wir wieder Udo Kästner. Nach 4 Runden Nordschleife hatte er mehr Runden gefahren als ursprünglich geplant. Auch seine Höchstgeschwindigkeit in der Fuchsröhre mit 95,5 km/h lässt so manchen Teilnehmer nicht unbeeindruckt. Übrigens: Der Geschwindigkeitsrekord von Dr. Walter Kafitz, Geschäftsführer des Nürburgrings, liegt in diesem Streckenabschnitt bei 82 km/h.

  

Ergänzung: Am 1. September wurde die Redaktion der "pro Steilstrecke"-Seite von Christian Stiens darüber informiert, daß er im Rahmen des 24h Rad am Ring mit seinem Liegerad eine Geschwindigkeit von 102,7 km/h ebenfalls im Streckenabschnitt Fuchsröhre erreicht hat. Wir können nur sagen: "Udo und Christian, Hut ab !!!"

   

Am Nachmittag machte Heike dann mit vielen anderen Inlinern die Bekanntschaft mit der Grand-Prix-Strecke. Auf der Grand-Prix-Strecke geht es – erstaunlicherweise - nur Bergauf oder Bergab. Alternativ zur gesamten Grand-Prix-Strecke konnte auch die Kurzanbindung über die Conti-Spange gefahren werden. Spätestens an der NGK-Schikane verließen viele Teilnehmer die Kräfte.

      

Neben diversen Verkaufsständen kam auch das leibliche Wohl nach den Strapazen in der Grünen Hölle nicht zu kurz.

 

Leider können wir keine Bilder vom nächtlichen Rennen auf der Nordschleife liefern, da wir am Abend noch die restlichen Kölsch am Wohnwagen verzerren mussten und es uns unmöglich war, nochmals unsere zweite Heimat mit den Fietjes anzusteuern. Den Zieleinlauf am Sonntag um 8:00 Uhr morgens haben wir selbstverständlich verschlafen.

 Diese Nürburgring-Veranstaltung verlangt nach einer Wiederholung. Wir hoffen, dass der Veranstalter mit der Durchführung zufrieden war und wir nächstes Jahr wieder die Grüne Hölle mit eigener Muskelkraft bewältigen dürfen. Wir werden dann bestens vorbereitet sein. Abstriche muss man beim Informationsfluss über die Homepage machen, die – wie schon erwähnt – einige Teilnehmer verprellt hat. Nächstes Jahr kann es nur noch besser werden – wir freuen uns drauf.

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