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Bericht + Bilder: Gunna
Beim letzten Test vor dem von allen sehnlichst erwarteten 24h-Rennen ist auch
Pro-Steilstrecke zu einem letzten Test am Ring angetreten. Vor allem
Regenbekleidung und Fanhaltbarkeit sollen heute einem Härte-Test unterzogen
werden. Nachdem die „Freunde der Formel 1“ vor zwei Wochen die Eifeltoskana in
vollen Zügen genießen konnten, muss der Langstreckenfan für alle Fälle auch auf
feuchtere Bedingungen abgestimmt werden.
„Erst“ am frühen Samstag morgen kommen beiden Käferschläfer Kappa u. Gunna in
das hügelige Land. Das „kleine Frühstück mit großem Kaffee“ in Adenau gehört
mittlerweile zur münsterländischen Brauchtumspflege und stärkt die beiden bevor
es heißt, Silke, Alesi u. Dixi, die bereits am Freitagabend im Kesselchen mit
diversem Fahrerpersonal diverse Feuchtigkeiten angetestet hatten, an der
Quiddelbacher Höhe aus allen Träumen zu reißen.
Das Training hat zwischenzeitlich begonnen und man/frau schätzt sich glücklich,
das „viel beachtete Debüt“ der Raeder Lambo live erlebt zu haben. Nach einer
Vorbeifahrt, hat es der Gallardo tatsächlich bis zum Posten 99 am Adenauer Forst
geschafft !
Kappa u. Gunna machen sich derweil auf den Weg in die Boxengasse. Auch dieses
Mal ist der Parkplatz vor der Haupttribüne wieder zum Bersten voll: „Was wollen
all die Leute bei diesem Münsterlandwetter hier ?“. Im Fahrerlager sollen sich
dieses Mal allerdings nicht wie beim letzten Lauf nur die Fans gegenseitig auf
die Füße treten – mit 218 für das Training gemeldeten Teams ist die Boxengasse
platzmäßig am Limit. Hinzu kommt eine Vielzahl von Reifen und Schlagbohrern –
alle Teams stehen schließlich bereit, um jederzeit von Regen- auf Trocken- oder
Sonstwasreifen zu wechseln.
Für alle Teams bedeuten diese Verhältnisse natürlich eine besondere
Herausforderung. Die einen bewältigen diese mit etwas mehr Material- u.
Personaleinsatz, die anderen eher mit etwas weniger. Diese Unterschiede sind
nicht nur vor der Box ersichtlich, sondern auch hinter der Box. Reist das eine
Team nur mit einen 15m-Truck zum Nürburgring, fliegt das andere Team mit der
Raumstation ein.
Das Ziel ist für alle gleich: Die Fahrzeuge optimal für die Bedingungen
abzustimmen. Alle haben aber auch im Hinterkopf: Die Autos drei Wochen vor dem
Saison-Highlight 24h-Rennen nicht dermaßen zu beschädigen, dass deswegen der
Einsatz dort gefährdet ist.
Allerdings wird es für viele Teams im Vergleich zum Duller Motorsportteam
schwer, so viel Erfahrung hinter das Lenkrad zu bringen. Hans-Joachim Stuck und
Dieter Quester es im BMW M3 können immerhin auf 120 Jahre zurückgreifen.
Beim Land Motorsport Team mit den „jungen“ Marc Basseng u. Patrick Simon wünscht
man an diesem Tag einfach nur einen „Guten M“ (?) – ob damit ein guter Morgen,
ein guter Mittag oder einfach nur guter Motorsport gemeint ist, darf sich jeder
selbst ausmalen. Im Training die Pole und auch im Rennen der Sieg bestätigen die
Formel und stimmen die ganze Truppe doch sehr zuversichtlich für den
24h-Härtetest. Schade nur, dass das Auto in der letzen Runde von Patrick Simon
reichlich demoliert wurde – ob’s wieder daran lag, dass Kappa in der Nähe war ?
Ganz ganz erfreulich für die vielen Opel-Fans am Ring sicherlich auch das wieder
um Volker Strycek verstärkte Team um Andreas u. Ralf Schall. Der DTM-Opel landet
im Training u. Rennen auf einem guten dritten Platz.
Zwar auch im ruhenden Zustand eine Augenweide, trotzdem hätten die Fans den
Raeder-Lambo lieber auf der Rennstrecke fahren sehen, als stehend in der Box.
Hoffentlich werden „die Birnen“ zum 24h-Rennen rechzeitig angehen !
Beim Prosport aus Borken wurde in der Nacht jede Menge Arbeit verrichtet u.
wahrscheinlich auch jede Menge Sportler u. Fitnessnahrung vertilgt, um das am
Freitag beschädigte Auto für das Rennen wieder herzustellen. K. Frühbremser u.
E. Langsamfahrer übernehmen an diesem Wochenende allerdings nur die
Schlüsselgewalt über die Werkzeugkiste – hinter dem Lenker sitzen Maik Rupieper,
Torsten Jost u. Harry Neumann. Hinweis: Durch das Klostertal kann man schneller
u. mit einer Hand fahren !
Bevor es nun in jenes sagenumschwobene Klostertal geht, holt sich Kappa als
„Jung-Streckenmelder Streckenabschnitt Steilstrecke“ noch die letzten
Instruktionen aus der Sprecherkabine des Radio Nürburgring. Die Frage der
Fragen; wird heute geschehen, was viele immer schon befürchtet hatten: „Geht
Radio Kappa auf Sendung ?“
„Pro-Steilstrecke Fraktion Schevenhütte“ mit Silke, Alesi u. Dixi bezieht
während des Rennens heute ihren Posten in der Wehrseifen, um auch dort schon die
ein oder andere Vorbereitung für das 24h-Rennen zu treffen.
„Pro-Steilstrecke Fraktion Münsterland“ mit Kappa u. Gunna findet sich eine
halbe Stunde vor der Einführungsrunde im Klostertal wieder u. ist bei eben
dieser Einführungsrunde schon einigermaßen eingeweicht. Trotz des durch massiven
Wind quergelegten Regens treffen doch einige Motorsportverrückte ein. Ingesamt
sollen auch an einem Tag wie diesem wieder 25.000 Menschen vor Ort sein:
Wahnsinn ?!
Die ersten Runden im Rennen vermitteln dann aufgrund der großen Starteranzahl schon ein ersten Eindruck wie es beim 24h-Rennen wieder zugehen wird. Obwohl es an der Spitze keine großen Platzwechsel gibt, hält auch das Wetter dieses Rennen spannend.
Nach ca. zwei Stunden zurückgelegter Distanz reißt dann doch tatsächlich die
Wolkendecke auf. Die Strecke trocknet sogar einigermaßen ab, so dass eine
trockene Spur erkennbar wird. Im Klostertal nutzt man dieses Zeitfenster, um die
mitgebrachten Grills zu befeuern u. sich etwas zu stärken. Ja, der Fan an der
Strecke soll heute auf die Probe gestellt werden: Ist man/frau wieder bereit,
beim baldigen 24h-Rennen auch Regen auszuhalten ?
Nach ca. 30 Minuten Trockenheit ziehen nämlich aus Richtung Südwesten schwarze
Wolken heran – keine 10 Minuten später schleichen die Fahrzeuge wie auf rohen
Eiern das Kesselchen zum Klostertal hinauf. Alle Teams - mittlerweile auf Slicks
unterwegs - sind nur darauf bedacht heil an die Box zu kommen.
Über Streckfunk dann die Nachricht: Rennabbruch !
Unglaublich aber wahr: Hat doch Patrick Simon in dieser „letzten“ Runde das in
Führung liegende Fahrzeug auf der Döttinger Höhe weggeschmissen. Als um 15:20
Uhr vermeldet wird, dass das Rennen nicht neugestartet sondern so gewertet wird,
ist die Freude bei Land Motorsport groß: „Glück im Unglück !“
Die Fans sind mit der Entscheidung der Rennleitung auch nicht unbedingt
unglücklich. Nach drei Stunden Kaltweichspülen freut man sich auf das warme
Zuhause.
Beim Rückweg in das Münsterland erfahren Kappa u. Gunna aus dem Radio, dass an
diesem Tag Unwetter über ganz Rheinland u. NRW hinweggezogen sind. Umgestürzte
Bäume, abgerissene Oberleitungen u. überflutete Autobahnen sorgen für eine etwas
verzögerte Heimreise.
Fazit: Ein denkwürdiges Rennen unter bedenklichen Bedingungen. Man/Frau ist für alles gerüstet - Das 24h-Rennen kann kommen !
p.s. Die Premiere unseres neuen Streckenmelders fiel noch bescheiden aus. Sicher muss auch noch an der Meldeformel gearbeitet werden, die da lauten könnte „Achtung, hier meldet sich die Steilstrecke .....“
p.s. Wir bitten die heute wirklich mangelhafte Qualität der Bilder zu
entschuldigen - mehr war heute einfach nicht drin !