VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
40. DMV 4-Stunden-Rennen
2. Lauf
25. April 2015
Bilder: Johannes: Bericht: Eiflburki
Nürburgring-Nordschleife und Grand-Prix-Kurzanbindung
Streckenlänge: 24,358 Kilometer
Renndistanz Sieger: 26 Runden = 633,308 Kilometer
VLN Weltmeisterschaftslauf trotz Tempolimit
Mit gemischten Gefühlen ging es am Freitag zum Ring. Nach dem tragischen Unfall beim 1. VLN-Lauf wurden
diverse Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, die für viele Diskussionen gesorgten hatten. Haupthema war das
Tempolimit in den Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz und Döttinger Höhe. Das Rennen entwickelte
sich aber zu einem der interessantesten Rennen in der VLN. Der Begriff "Langstreckenmeisterschaft" ist für
die VLN untertrieben. Das Prädikat "Weltmeisterschaftslauf" würde die Attraktivität der Rennserie besser
umschreiben.
Am Freitag ging es für die Motorsportfans aus dem Münsterland bei sehr milden abendlichen Temperaturen
in das Fahrerlager. Drei Wochen vor dem 24-Stunden-Rennen herrschte die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Obwohl wie
üblich noch reichlich an den Wagen geschraubt wurde, herrschte eine relaxte Stimmung. So hatten wir das Fahrerlager
noch nie erlebt. Scheinbar waren wir fast die einzigen Fans, die sich bei Start und Ziel eingefunden hatten.
Das Training am Samstag wurde in den Streckenabschnitten Metzgesfeld, Kallenhardt und Wehrseifen verfolgt. Die
Trainingsbestzeiten wurde in der ersten halben Stunden gefahren. Danach setzte in (unseren) Streckenabschnitten
leichter Regen ein. Dagegen gab es im Klostertal für 20 Minuten einen Platzregen. Diesem Wetter viel unter anderem
der Subaru WRX STI zum Opfer. In der Pause zwischen Training und Rennen ging es über Herschbroich zum Brünnchen. Dort
kam uns der stark verformte Subaru auf einem Abschleppwagen entgegen.
Schon im Training hinterließen die Bentleys GT3 einen starken Eindruck und Lance David Arnold stellte den
britischen Rechtslenker auf die Pole-Position. Die Zeit von 8:18.892 Minuten trotz Tempolimit war nichts für
Warmduscher.
Der Start des Rennens wurde in der Klostertalkurve am Fuße der Steilstrecke verfolgt. Die Rollergang mit Rolf, Annette
und Eifelyeti war vor Ort. Auch Obi von Hut Ab! besuchte sein Wohnzimmer und Uwe vom Team Ahab flanierte durch den
mondänen Luftkurort Klostertal.
Bei abtrocknender Rennstrecke zeigten die Lenkrad-Akrobaten in der ersten Rennstunde viele Drifts. Mit vielen
Positionskämpfen um den Gesamtsieg und den Klassensiegen entwickelte sich ein kurzweiliges 4-Stunden-Rennen. Kaum war
die Rennstrecke abgetrocknet sorgte neuer Regen für die Hektik in der Boxengasse, die wir am Vorabend noch vermisst
hatten. Zum richtigen Zeitpunkt auf die Regenreifen wechseln zu können, brachte Zeitvorteile, die auf der Rennstrecke
kaum wieder gutgemacht werden konnten.
Einen Adrenalinschub erlebten die Zuschauer und Fahrer kurz vor Rennende in der Klostertalkurve. Der BMW 235 von
Alexander Mies touchierte vor der Kurve die rechte Leitplanke. Das rechte Hinterrad brach ab und trudelte durch die
Kurve und rollte bergauf Richtung Karussell aus. Die nachfolgenden Wagen konnten im Slalom ausweichen. Die Gefahr war
aber noch nicht gebannt. Der Rennreifen folgte dem Gesetz der Schwerkraft und rollte wieder zurück. Der nachfolgende
SLS von Rowe Racing, der später den dritten Gesamtrang belegte, konnte im Scheitelpunkt der Kurve dem Hindernis ebenfalls
nach einer Vollbremsung ausweichen.
Den Gesamtsieg zum zweiten VLN-"Weltmeisterschafts"-Lauf sicherten sich Christopher Mies und Nico Müller mit dem neuen
Audi LMS vor den Teamkollgen Pierre Kaffer und Laurens Vanthoor. Im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 belegten Klaus Graf, Christian
Hohenadel, Nico Bastian und Thomas Jäger den dritten Gesamtrang.
Für die Ringfans im Klostertal endete der Lauf bei trockenem Wetter. Der Rückweg über die Steilstrecke sorgte für
erhöhte Betriebstemperatur.