Int. ADAC-1000-Kilometer-Rennen
31. Mai 1970
Bilder: Manfred Rommelsheim, Burkhard Köhr
Bericht: Burkhard Köhr
Nürburgring-Nordschleife
Streckenlänge: 22,835 Kilometer
Testfahrten vor dem 1000-Kilometer-Rennen
Zur Vorbereitung auf das 1000-Kilometer-Rennen hatte Porsche die Nordschleife gemietet. Die ersten Abstimmungsarbeiten
an dem neuen Porsche 908-3 wurden vorgenommen. Jo Siffert umrundete den Ring in 7:41 Minuten. Im Vorjahr war Jo Siffert
ebenfalls mit einem Porsche 908-3 gefahren und hatte im Rennen die schnellste Runden mit 8:00,2 Minuten aufgestellt.
Allerdings waren die 7:41 Minuten noch nicht das Maß aller Dinge. Während dieser Testfahrt hatte sich ein Zipfel des Mundtuches
von Jo Siffert im Gebläserad des Wagens verfangen, so dass er auf seiner schnellen Runde Sekunden einbüsste.
Bei den Testfahrten kam auch der Porsche 917 zum Einsatz. Doch die Anstrengungen mit diesem Wagen waren für Kurt Ahrens
zu groß. Nach ein paar Runden musste er sich übergeben. Die Entscheidung für den Einsatz des 908-3 gegenüber dem 917
beim 1000-Kilometer-Rennen war gefallen.
Rennfahrer und Holzfäller
Kurz vor Trainingsende zum 1000-Kilometer-Rennen 1970 setzten Regenschauer ein. Peter Schetty nutzte den einsetzenden Regen und
betätigte sich als Holzfäller. Arbeitsgerät: sein Ferrari 512 Spyder. Peter Schetty drehte sich auf der regennassen Fahrbahn,
rutschte durch die Ginsterbüsche und fällte drei Fichten. Der Wagen wurde zerstört, er selbst entkam seiner neuen Berufung
als Holzfäller aber unverletzt.
Als Peter Schetty durch das Gestrüpp zurück auf die Fahrbahn kletterte, wurde er Augenzeuge, wie auch Sepp Greger seinen
Porsche 908 infolge Aquaplanings in die Eifelbüsche jagte. Der Porsche von Sepp Greger wurde zum Rennen wieder flott gemacht.
Mit seinem Partner Helmut Leuze erreichte Sepp Greger den 8. Platz im Gesamtklassement. Der Ferrari von Peter Schetty war nur
noch ein Schrotthaufen. Somit konnten Peter Schetty und sein Partner John Surtees das Rennen nur noch als Zuschauer verfolgen.
Hans Laine tödlich verunglückt
Das Training näherte sich bereits seinem Ende als der Porsche 908 vom Finnen Hans Laine (25 Jahre) auf der langen Geraden zur
Antoniusbuche abhob, sich um die Längsachse überschlug und in Feuer aufging. Der Porsche 917 des finnischen AAW-Teams mit den
Fahrern Pauli Toivonen und Sten Axelsson wurde wegen des tödlichen Unfalls von dem Rennen zurückgezogen.
Kurt Ahrens jr. und Vic Elford siegten beim 1000-Kilometer-Rennen 1970.
Richard Attwood (links) belegte zusammen mit Hans Hermann den zweiten Platz.
Rechts: Piers Courage
Der siegreiche Porsche 908/3 war extrem kurz, da er aus dem 1969er Porsche-Berg-Spyder extra für die Targa Florio entwickelt worden war.
Scharzer Helm: Kurt Ahrens
Roter Helm: Vic Elford
Richard Attwood mit dem Porsche 908/3 im Streckenabschnitt Wehrseifen.
John Surtees vor der Postbrücke zwischen Streckenabschnitt Aremberg und Fuchsröhre.
John Surtees (Ferrari 512S) vor dem Porsche 908/2 von Dr. Helmut Marko / Gerald Larrousse.
John Surtees im Gespräch mit Dr. Peter Schetty
Im Hintergrund sitzt Peter Schetty in seinem Ferrari 512S.
Toller Sound bei Porsche.
Der Ferrari 512S auf dem Peter Schetty und John Surtees gemeldet waren. Kurz
vor Trainingsende zerstörte Peter Schetty den Boliden nachhaltig.
Unkonventioneller Haubenhalter
Jo Siffert
Motorrad-Champion "Schorsch" Meier auch der "Gußeiserne" genannt
Rolf Stommelen und Piers Courage
Ignazio Giunti
Rolf Stommelen
Ing. Forghieri und Peter Schetty
Leo Kinnunen und Pedro Rodriguez
Streckenabschnitt Fuchsröhre - im Hintergrund die alte Postbrücke
Weitere Informationen und Bilder zum ADAC-1000-Kilometer-Rennen gibt es in den Büchern:
Für die Bilder zum Int. ADAC-1000-Kilometer-Rennen 1970 bedanken wir uns bei
Dirk Rommelsheim
Veröffentlicht: 18. August 2002
Letzte Aktualisierung: 8. März 2019
Copyright: Burkhard Köhr