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Einstellfahrten zur VLN-Meisterschaft

20. März 2004

Bilder + Bericht von Gunna

Ein Tag, an dem man normalerweise morgens aus dem Fenster schaut und sich fragt: "Was stellen wir bloß an  einem solchen Schmuddeltag?" Ja wenn - ja wenn da nicht etwas wäre, auf das viele Fans, Fahrer und Rennteams den ganzen langen Winter hin gefiebert oder gearbeitet haben: Die Saison 2004 !

Aus zwei Richtungen wird von den Steilstrecklern das gemeinsame Ziel in Angriff genommen: Der Ring ! Alesi 27, Silke, Dixi, Mike, Björn mit Sohn, "Der Schmal", Gunna & Co. haben sich am Treffpunkt in der Wehrseifen verabredet. Zunächst jedoch will Gunna die neuen Fahrzeuge aus aller nächster Nähe unter Augenschein nehmen - seine achtundneunzig Pferde werden nach windiger Fahrt im alten Fahrerlager an die Leine gelegt.

        

Nicht nur das neue Design der Viper, die endlich wieder dabei ist, gefällt - auch der Sound des neuen Achtzylinders wird einige Fans dazu animieren, Wetten darüber abzuschließen, ob nun der V8-Star um die Ecke biegt oder die neue alte Viper. Selbst ein Dirk Adorf war überrascht, wie ähnlich die beiden Autos klingen.

Der unverwechselbare Sound des Turbo-Monsters der Alzen-Truppe hat sich indes nicht geändert und das war ja auch gar nicht nötig: Die "Karre" zischt wie im Jahr zuvor. Auffällig allerdings der neue Sponsor auf dem Porsche, den der neue Mann - Michael Bartels - wohl aus der DTM mitgebracht hat. 

        

Ein Highlight an diesem Wochenende schon zu diesem Zeitpunkt: Die BMW-Schnitzer. Beim ersten Anlassen und Durchschalten der Gänge, ist der Weckruf vom Eberhard für den Olli fällig. Die beiden Müllers, Pedro Lamy + Boris Said sind auch die ersten, die dann zunächst einige Runden auf der Grand Prix-Strecke absolvieren bevor die Nordschleife unter die Räder genommen wird. Hierbei macht "der Weiße" den etwas flotteren Eindruck.

           

Nach einem kurzen Boxenstopp bei den Thaler-Jungs und Bugs Bunny trifft man sich - Eberhard, Dirk Adorf und Gunna - beim Anlassen des V8-Star. Zwar in neuem Gewand - Recaro-Design, das man eigentlich vom Stippler-Porsche kennt - macht der V8-Star den gewohnten kompakten Eindruck. Von Hektik und Streß auch hier keine Spur: Überhaupt begegnet man nur Menschen mit grinsenden Gesichtern; zu lang war die motorsportlose Zeit - so groß die Vorfreude.   

  

Auch in diesem Jahr wird der Scheid-BMW wohl wieder um Tagessiege und mehr mitfahren. Gegenüber den Schnitzer-BMW hat man zumindest schon mal den phonstärkeren Wagen - ja vielleicht muß der Hannes Scheid bei der Abnahme des Fahrzeugs wirklich den Lautstärkeregler betätigen, sonst gibt's keine Zulassung ;-). Gebannt sind auf jeden Fall die Blicke auf ein nicht offizielles Meßgerät an der Boxenmauer.

        

Und dann sind da natürlich unsere münsterländischen Lokalmatadoren, die im Winter nicht nur was die Anzahl der Fahrzeuge angeht aufgerüstet haben. Neben einen neu erworbenen Cup-Puma wurde "die SP2-Katze" komplett neuaufgebaut. Alles neu macht nicht nur der Frühling; mit vielen Stunden Arbeit und jede Menge Schweiß haben die Ebbing-Jungs ein Fahrzeug an den Start gebracht, was sehr wohl Chancen auf den Klassensieg haben soll. Entsprechend geht es in der Box her, als bei der Ausfahrt auf den Ring ohne Einrollrunde auf der GP-Strecke alle gespannt dem Funk lauschen und man hofft, daß an dem Neuwagen alle Teile halten. Sehnsüchtig erwartet berichtet Klaus Ebbing stark beeindruckt seinem Teamkollegen Ernst Berg von der ersten Runde.

Die Jungs von  der Opel-Gang sind an diesem Wochenende ebenfalls mit von der Partie. Die Besichtigung der Box war zwar heute nicht möglich aber den Vorjahreswagen auf der Strecke zu sehen war toll. Wir freuen uns auf die neuen Opels und vor allem auf den Opel mit "Schall-Geschwindigkeit". Eines sei an dieser Stelle noch gesagt: Wer nicht alle Fakten kennt, sollte nicht zu schnell vorurteilen !

Für Gunna wird's nun auch Zeit, die Autos auf der Nordschleife zu sehen. Ein O-Saft trinkender Alesi ( ? ), Silke, Mike und Co. warten schon in der Wehrseifen. Auch Dixi trifft schließlich nachdem er seine Bumskugel an der Quiddelbacher Höhe abgestellt hat am Treffpunkt ein.

        

Nach wenigen Minuten werden von den Streckenposten rote Fahnen geschwenkt: Abbruch der Testfahrten ! Allgemeines Rätselraten, was da wohl geschehen sein mag - ein vorüberfahrender Notarztwagen läßt uns zunächst nichts Gutes ahnen. Gut, daß wir da den direkten Draht zur Box vom Team Ebbing nutzen können, um zu erfahren, was los ist. Ernst Berg berichtet, daß ein Lingmann-BMW und ein weiterer Opel Astra im Bereich Flugplatz/Anfahrt Schwedenkreuz einige Leitplanken verbogen haben. Offentsichtlich ist aber nichts Schlimmeres passiert - nach einer Stunde sehen wir dann auf dem neuen Asphalt auch wieder VLN-Fahrzeuge.   

           

 

Gegen fünf trennen sich dann die Wege der Steilstreckler bereits wieder: Während Alesi 27 + Silke Richtung Kempenich abreisen - siehe folgender Bericht - finden sich Dixi, Mike und Gunna sich im Kesselchen im alten Fahrerlager ein, um die Longdrinks von der Nordschleife zu begutachten. Ein Streckenabschnitt sucht man allerdings vergeblich auf der Karte - eigentlich völlig unverständlich -: Die Steilstrecke !

     

Auf dem Rückweg zur Schlafstätte können es die Männer "mit Racing im Blut" nicht lassen: Die Kart-Bahn wird für wenige Runden das Reich der schwarz maskierten Männer. Mike mit einem Schnitt von 34,0  berauscht hierbei nicht wirklich - Dixi zeigt keine Berührungsängste gegenüber dem anderen Geschlecht und wird bereits in der ersten Runde mit der schwarzen Fahne belohnt. Nach einiger Diskussion läßt man "die Drei" die letzte Schicht dann doch zu Ende fahren: Ein herrlicher Tag findet einen versöhnlichen Abschluß. 

 

ADAC Rallye "Rund um Kempenich"

21. März 2004

( Bericht von Alesi 27 + Bilder von Gunna )

"Die große Unbekannte: Wetter oder Copilot"



Nun war es endlich soweit. Nach zahlreichen Trainingsausflügen zu morgendlicher Stunde über Hütter Waldwege hatte ich schon die ersten Erfahrungen des Copilotendarseins erleben dürfen. Meinen erster Aufschrieb durchlebte ich abends im Bett und betete ihn immer wieder vor, damit die noch holprigen Begriffein meinem Wortschatz integriert werden:

200 Re 4- macht zu auf 3; 50 V voll; 70 Li 4+ Eing Re 5 voll…

Diese Gebete wurden dann jeweils samstags mit unseren kleinen Straßen in Verbindung gebracht. Und alles klappte ganz gut mit gemäßigten Tempo, bekanntenPisten und gesenkten Puls.

Doch nun stand die „Kempenich“ auf dem Plan. Nach dem Besuch der Probe und Einstellfahrten ließ ich Gunna mit Ossi Mike und Dixi in dessen Bumskugel am Ring zurück und startete mit Silke und dem Winterkäfer in Richtung des nahe gelegenen Rallyezentrum Kempenich. Hier erwartete uns schon mein Fahrer Richard Kronen, ein alter Haudegen der Rallyeszene, der in früheren Jahren beachtliche Erfolge in der Rallye Europameisterschaft feiern konnte und auch da schon in seinem Steinmetz Opel A Ascona
unterwegs war.

Das Ex-Werksauto, das 1974 in der deutschen Meisterschaft eingesetzt wurde, stand schon vom Hänger abgeladen bereit für die technische Abnahme. Diese meisterten wir anstandslos und gingen weiter zur Dokumentenabnahme in der Sporthalle. Hiernach checkten wir noch die Lage der Konkurrenz und zogen uns
zum Bier in „unser“ kleines Wohnmobil zurück. Hier konnte ich mich mit den nun
erhaltenen Schriftstücken auseinander setzen, denn Bordkarten, Wagenpass und
Reifenpass waren für mich natürlich Neuland. 

Unsere Gegner bestanden fast ausschließlich aus 4 Ventilern und Querstromköpfen – dies sind nun wirklich
keine guten Voraussetzungen für gute Ergebnisse. Doch war ich ja nur zum lernen dort, ich musste erst mal prüfen ob ich dem heißen Ritt gewachsen bin oder in der ersten Prüfung kotzen geh…Alles schon in Kronens Kariere da gewesen und ich wusste ja nun auch nicht, ob ich die Nerven habe oder überhaupt in Renntempo lesen kann. Naja, nach ein paar Bierchen, einem schönen Essen im Nachbardorf und einer gemütlichen Dreierrunde im Wohnmobil konnte ich natürlich scheiße schlafen. 

Da Richard K. Frühaufsteher ist ging der Wecker um 6.30, das Wetter hatte sich leider immer noch nicht gebessert und präsentierte sich stürmisch und wechselhaft – wir sind halt in der Eifel. Nach Katzenwäsche und
mehreren Kaffee sollte es wohl jetzt losgehen. Silke verabschiedete sich zu unserem Fanblock im Bereich Südschleife und wir vertrieben uns die Zeit mit langem warten auf die Aufschriebrunde. 

Hierbei erlebten wir die verschiedenen WP´s nun endlich in natura. Die Straßen sind steiler, verwinkelter, schneller, kurvenreicher, gefährlicher und, und, und…So wurde aus einem leeren Schreibblock ein umfangreicher Aufschrieb mit präzisen Angaben zu jedem Meter der Piste. Doch standen uns nur 2h15 zur Verfügung, sodass wir nur eine WP zur Kontrolle zweimal durchfahren konnten. Doch immerhin wusste ich nun wo ich „unsere
Vögel“ antreffen würde, da uns Silke, Gunna, Mike und Dixie mehrmals über den Weg
liefen.

      

Nach der Aufschriebrunde stand noch ein kurzer „Service“ mit Benzin auffüllen, Ölstandscheck, Scheiben säubern und Vergaser checken – da diese immer schlechter die Ansaugluft mit unserem spezial Sprit versüßen wollten. Doch die Zeit war knapp bemessen und wir erreichten den Park Ferme 1,5 Minuten vor Ablauf. Dort stellten wir fest, dass auch die anderen Piloten Trockenreifen aufgezogen hatten und nun nicht mehr wechseln durften, obwohl sich das Wetter noch immer herbstlich zeigte und immer wieder die Schleusen öffnete. Nicht ganz ungefährlich, dass man schon Mittags die Reifen wählen muß. Doch für handgeschnittene Regenreifen war es halt nicht durchgehend Nass genug! 

Nun hieß es wieder warten, Kaffee trinken, aufs Örtchen gehen, umziehen und dummschwätzen.

Doch dann ging’s los!!!

Und schon standen wir am Start zur ersten WP. Und wie soll’s anders sein – es fing an stark zu regnen. Nur gut, dass unsere Gegner noch trockene Verhältnisse befahren konnten…Und Richard Kronen fluchte nur noch auf sein immer wiederkehrendes Pech mit dem Wetter. Ich machte mir vor Nervosität still meine Gedanken, ob ich vor der ersten Kurve überhaupt ein Wörtchen rauskriegen würde.

Helme angezogen, vor die Ampel, hohe Drehzahl und Schub; zum ersten Mal erlebte ich den Ascona entfesselt! Es ging bergab die Südschleife runter und meinerster Befehl lautete: 150 Re voll! und so geschah es auch. Doch fand ich nun nicht mehr aus meiner Tätigkeit heraus, konzentrierte mich auf mich selber, die Kurven die wir durchflogen und viel wichtiger: die Kurven, Senken oder Kuppen die uns bevorstanden. Ich versuchte einen Rhythmus zu finden und fand gefallen am Ritt auf der Kanonenkugel.

     

        

Da wir den Rundkurs fast 3X durchfuhren kannte ich nun auch alle Stellen auswendig und konnte sie daher präzise vorgeben. Und siehe da: Wir sind schon durchs Ziel der ersten WP, der ersten 12 Kilometer und der ersten Verbindung mit dem aktiven Rallye Sport.

 Nun ging’s über die Verbindungsetappe zur 2. Prüfung: Reifferscheid – Fuchshofen. Vor dem Start treffen sich die wartenden Kisten; es herrschte in meinen Augen eine ganz besondere Atmosphäre und die Fahrer und Beifahrer plaudern und vertreiben sich die Zeit. Ich blieb mit Richard im Auto und wir gingen nochmals die WP durch und sagte ihm die ersten beiden Kurven an, denn beim Start mit aufheulendem Motor und durchdrehenden Reifen versteht man sich selbst mit Gegensprechanlage kaum. 

Die WP lief gut und wir erreichten schnell das Ziel der 4,8 Kilometer und begaben uns nach dem Eintragen der WP Zeit in die Bordkarte und dem Ausrechnen der nun noch verbleibenden Zeit für die Verbindung auf diese.

Vor der nun folgende dritte Prüfung Barweiler – Wimbach hatte uns schon der ortskundige und fachkompetente Motorspocht-Papst Olli Martini gewarnt!!! Und auch Kronen hatte Angst vor den uns nun erwartenden 3000 Metern, denn er hatte diese WP in der Vergangenheit noch nie richtig hin bekommen obwohl er diese Prüfung schon sehr oft gefahren ist. In den wenigen Momenten in denen ich mal aus dem Fenster schauen konnte erblickte ich zahlreiche auf dem Dach oder im Graben liegende Rallyefahrzeuge. Selbst die Fischteiche waren vor unfreiwillig geparkten Autos nicht sicher! 

Doch unser Steinmetz blieb heile und Richard Kronen sagte mal, dass er dieses Auto nicht mehr kaputt fahren wird.

Für uns ging es nun wieder zurück nach Kempenich, wir rauchten die mind. 20´ste Kippe während der Fahrt unterhielten uns über Dinge, die gut liefen oder noch verbessert werden mussten und wir fühlten uns nun etwas entspannter – ja ich sogar etwas erleichtert. Am Nachmittag fuhren wir nun nochmals den Rundkurs, wo wir zur Freude der Zuschauer zwei Dreher hinlegten, und die verhasste "Barweiler".

              

Als wir am Start dieser letzten Prüfung standen, schien es so, dass wir die Letzten sind die sich über noch trockene Verhältnisse freuen konnten. Doch 20 Sek. bevor die Ampel uns die WP öffnete wurde diese abgebrochen. Ein Krankenwagen fuhr auf die Piste, sodass wir eine längere Pause in Kauf nehmen mussten, in der es selbstverständlich wieder stark zu regnen anfing! Richard Kronen gab wieder mal seine üblichen „Freudengesänge“ zum Besten. Es half nichts und wir starteten wieder als erste auf nassem Asphalt.

Diese Prüfung war dann auch schon die Letzte und so gratulierten wir uns nach der Zieldurchfahrt, dass das Auto und wir noch an einem Stück sind.

Hiernach verschwanden wir zu ein paar Bierchen in die Festhalle wo ich auch wieder Silke traf. Mit ihr begab ich mich wieder mit 34 Pferden auf dem Heimweg. Richard K. wollte erst am nächsten Morgen starten, wurde allerdings erst am Dienstag in der Heimat gesichtet…

Mein Fazit: Irrer Fun im Auto und keine Zeit, Angst zu spüren. Auch wenn Dixi und Ossi Mike nach eigener Aussage sicherlich schneller fahren würden ( ? ), bin ich in meinem Leben noch nicht in diesem Tempo über winzige Straßen geflogen und vor allem nicht quer – und vor allem nicht über die Südschleife !!!

Daher haben wir auch gestern unseren bisher verwendeten Trainingsmotor und das Getriebe ausgebaut – nun kommen 20 PS mehr an Bord und das Verschalten stellt sich sicher auch ein.

Wir sehen uns quer und fuck den Fronttriebschwuchteln…

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