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Rallye Köln - Ahrweiler

10. - 12. November 2006

Fotos u. Bericht von Gunna + Kappa

Samstag morgen 5:15 Uhr im dunklen windigen verregneten Stadtlohn: Draußen vor der Haustür grummeln die 4,7 Liter Hubraum von Heinis Amerikaner, der uns an diesem Tag zur Köln-Ahrweiler-Rallye bringen will. Im 67er Mustang Cabrio sind heute anders als damals im Käfer statt mit Schwämmchen dann doch mit mehreren Lappen bewaffnet, um den nicht ganz dichten Amerikaner trocken zu halten.

Nach gemütlicher Fahrt und Frühstück treffen wir zur Besprechung der Streckenposten und Ordner am Fuße der WP 6 "Feste Nürburg" ein. Der Regen soll uns heute nicht mehr ärgern - es ist trocken !

Da noch reichlich Zeit bis zum Start der WP 6 ist, machen wir einen ersten Test zum Fahrverhalten eines historischen Fahrzeugs auf historischer Strecke: Der Mustang geht quer durch die Laubkurve auf der Südschleife !

        

In der Nähe des Zuschauerplatz angekommen, folgen wir unschuldig einigen vorausfahrenden Fahrzeugen. Dass es sich hierbei um die Streckenposten der WP 6 handelt, die für die Abschnitte auf der Nordschleife eingeteilt sind, ist uns zu diesem Zeitpunkt selbstverständlich völlig unklar. Bis wir uns plötzlich mit dem historischen Fahrzeug wiederum auf einer historischen Strecke befinden - nun es ist allerdings zu spät zum Umkehren, denn hinter uns folgen weitere Fahrzeuge. So müssen wir tatsächlich diese Wertungsprüfung auf der Nordschleife entgegen der normalen Fahrtrichtung in Angriff nehmen.

        

  

        

Die für die bewegungsmüden amerikanischen Freunde installierten drei Gängen und das ordentliche Drehmoment lassen uns gemütlich entlang der uns bestens vertrauten Streckabschnitte cruisen. An einigen Stellen allerdings sind wir von Streckenverlauf überrascht: Sehr eigenwillig erscheinen uns vor allem die Passagen an der Eiskurve - da war doch mal was ! - und an Hocheichen.

Viel zu schnell finden wir uns auf der falschen Seite der Schranken an der Auf(s)fahrt zur Nordschleife an der Döttinger Höhe wieder. Auf die Frage, ob man die Schranken öffnen könnte, hieß es nur: "Ihr kommt dann aber nicht zurück auf die Stecke !".

Zurück auf die Strecke ? Noch ne Runde ? - Nein, das darf und soll dann doch nicht sein. Zumal es nicht mehr ganz lange dauern soll, bis die ersten Vorfahrzeuge an uns vorbeirauschen, nachdem wir endlich den vorgesehenen Zuschauerplatz gefunden haben. 

        

Als die scheinbar nicht enden wollende Mazda-Werbe-Abteilung durch ist, bestaunen wir die ersten herrlichen Youngtimer. Was sich bei den Vorausfahrzeugen auf dem nassen Asphalt schon angedeutet hat, entwickelt sich bei den Teilnehmer der ADAC Youngtimer-Trophy u. Youngtimer-Rallye-Trophy zu feinsten Querstehern. Bestnoten erhalten hier vor allem die Ford Escort - allen voran der 360°-Dreher der Renngemeinschaft Oberberg e.V.

Nach einer guten Stunde stehen die Ordner, Fotografen und wir Fans ziemlich ahnungslos an der Strecke: Keine Autos mehr zu sehen und zu hören. Ausnahme: Zwei mittelalte Damen, die wohl gerade von der heiligen Messe kommen und drauf und dran sind - so wie wir - versehentlich auf die Nordschleife abzubiegen. 

Wir entschließen uns das trockene Wetter zu  nutzen und mit dem Cabrio Richtung WP 7 "Südschleife" aufzubrechen. Im Nachhinein erfahren wir, dass die WP 6 aufgrund einiger Einschläge im Streckenabschnitt Hocheichen - wen wundert das ! - abgerochen wurde.

           

Genau wie in den letzten Jahren treffen wir hier nicht nur die Freunde aus Schevenhütte - Alesi + Silke, Dixi etc. -, sondern auch Heini No. 2 aus der sechsten niederländischen Provincie - amtliches Kennzeichen HS für Holland Süd -. Natürlich die erzielt Dixi mit seinem Outfit am heutigen Tag der Jecken eine Punktlandung: "Kein Bock auf kalt !" - was sagt da der Münsterländer: "Wat heb wi lacht!". 

        

        

Das Schotterstück ist wie in jeden Jahr Anziehungspunkt für alle Quertreiber. Sehr schön, dass hier alle Fahrzeuge jeweils dreimal vorbeischieben und die Teilnehmer von Runde zu Runde mutiger werden. Auch wenn nicht alle Fanaugen leuchten - siehe Bild 2 -; Heini No.1 's Augen leuchten gehörig, als Erwin und Ute mit dem Mustang T5 vorbeigrollen.  

           

Im Mittag sorgen Fritten, Currywurst und Bitburger in Müllenbach dafür, dass der Kalorienhaushalt für den Nachmittag in Ordnung kommt.

Zurück zur WP 10 "Scharfer Kopf", erinnern wir uns gerne an die echte "Scharfe Kopf"-WP zurück, als man/frau den scharfen Kopf und die Laubkurve zu bewältigen hatte.

Dafür sehen wir jetzt, wie der Schleimer an seinem späteren zwei Minuten Vorsprung arbeitet; es ihm aber am Ende nichts nützt: Wer nicht mit 'nem echten Youngtimer antritt, wird eben nicht gewertet !

        

     

Dass wir nah genügend dran sind - Scheibenputzen ist auch hier kein Thema - zeigen folgende Bilder: Es ist glasklar dokumentiert, dass man auch quer im Abstand von 5 cm am Reifenstapel vorbeisliden kann: Hut ab dafür an Axel Schütt und Klaus Finke auf einem Ford Escort RS.

     

Zu diesen beiden gibt es nur die eine Steigerung, die da heißt "Fahren als wenn es kein Morgen gibt !" oder "Material schonen ja, aber nicht mit uns !". Für diese im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnige Performance geht unser Dank an die Startnummer 100 im Opel Kadett City mit Jürgen und Benjamin Krüsch. Ach ja: Oft nerven Streckensprecher gewaltig - wenn aber zu 80% Stromausfall vorherrscht oder zum Thema Lancia Stratos Kommentare in folgender Form generiert werden, dann ist dass absolut ok:

"Wer nur darauf bedacht ist, sein Auto nicht zu beschädigen, kann auch im Vorprogramm starten !" - dem können wir uns nur anschließen: Der VW TL 1600 ist zwar Wertungsletzter - 72 von 102 werden gewertet -, aber über die 160 Wertungskilometer insgesamt auch nur 25 Minuten langsamer als der Stratos.

        

  

     

  

Nach der Rallye verabreden wir uns zur Abschlussfeier in Winzerkeller in Mayschoss. Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen, die Fahrzeuge im Fahrerlager zu begutachten: So einige sehen doch arg angeschlagen aus - aber was ist das Schrauberherz ohne etwas zu schrauben, gell ?

     

Die engagierten Musiker :-OOOOO tragen an diesem Abend eher wenig dazu bei, das die Veranstaltung zu einem rauschenden Fest wird. Dazu, dass es wenigstens ein berauschender Abschluss wird, tragen Rotwein und die tatsächlich auch im Weinkeller erhältlichen Eifel-Perlen bei.

Den Meistern der diesjährigen Youngtimer-Rallye-Trophy zu gratulieren ist und uns natürlich eine Ehre: Hier nochmals herzlichen Glückwunsch dazu, Michelle und Detlef.

Auch Rallye-Vater Richard Kronen gratuliert und tauscht sicher einige Kniffe aus, bevor der Charmeur dann mit Silke "und oder doch nicht" Michelle tatsächlich das Tanzbein schwingt. 

           

Wir jedoch werden es dem kleinen Rudolph gleich tun und uns in die Querlage, wie es sich während und nach einer Rallye gehört, begeben.

Am nächsten morgen wachen wir im "Hotel zur Traube" in Altenahr doch unglaublicherweise mit ohne Kopfschmerzen oder sonstigen Hörnern auf - gut, dass wir nicht noch der Traube gefrönt haben und es keine Mettendchen mehr hinter der Theke gab !-. Vier bis fünf Tassen Kaffee, zwei Brötchen und 55 Ltr. Sprit für unseren 67er Cabrio sollen reichen für die Heimfahrt ins - na was sonst - regnerische Münsterland.

Das Motorsportjahr 2006 neigt sich für uns nun wirklich dem Ende und wir freuen uns schon jetzt sehr auf das nächste Jahr. 

Wir wünschen allen, eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Macht's gut!

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