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36. ADAC Zurich 24h-Rennen

22. – 25. Mai 2008

Hattrick, Zaungäste, Pleiten und die Landung des Apollos

Bilder: Eifelburki, Kappa, Rainer und René; Bericht Eifelburki

           

Wir schreiben das Jahr 2008 im Jahre des Manthey, Logbucheintragung Grüne Hölle. Unglaubliche Ereignisse haben Fans und Fahrer geprägt. Das 24h-Rennen, ein Ereignis wie aus einer anderen Galaxie, landete zielgenau in der leuchtend grünen Eifel. Das Naturschutzgebiet war auf den Ansturm der Fans vorbereitet. Strandeten die ersten Fans am Sonntag vor den Einfahrten zu den legendären Streckenabschnitten, mussten sie noch eine sternklare Nacht warten, dann öffneten sich die Schlagbäume. Die Nürburgring GmbH bereitete den Fans ein ganz besonderes Willkommensgeschenk. Formschöne, in der Sonne glitzernde Zäune ließen das Herz eines jeden Fans höher schlagen. Die Begeisterung kannte vom ersten Tag an keine Grenzen.

 

Zaungäste

            

100 orangefarbene T-Shirts brachten Kappa und Knatze mit in die Eifel. Die FIA-Zaun-Protest-Shirts konnten alle für wenig Geld an die Fans verteilt werden. Die T-Shirts mit dem Aufdruck „Ich bin ein Gefangener im Camp Guantánamo Nordschleife! Freier Blick für Fans – weg mit dem SCHEISS ZAUN!“ brannten sich in die Pupillen der Nordschleifen-Jünger ein. Danke für diese Aktion!

   

Im Klostertal, am Fuße der alterwürdigen Steilstrecke, schlugen die Fans der “Initiative pro Steilstrecke“ ihr Hauptquartier auf. Besten Dank an Rudi, Heini den Jüngeren, Jan, Tommy und Manuel für ihren Einsatz!!! In den folgenden Tagen folgten Tausende dem Lockruf der grünen Hölle. Der Veranstalter ADAC Nordrhein zählte 220.000 Fans rund um den Mythos Nürburgring.

         

       

 

Der offizielle Teil zum 24h-Rennen startete am Mittwoch mit dem Autocorso über die Nordschleife. Auffällig war die geringe Teilnehmerzahl. Heini der Jüngere merzte diesen Umstand aber mit seinem professionellen TV-Auftritt wieder aus.

     

Für die langjährigen Fans des 24h-Rennens bedeutete der Autocorso auch ein Wiedersehen mit anderen Fans, die dem Saisonhöhepunkt im deutschen Motorsportkalender trotz der FIA-Zäune die Treue halten.

         

     

     

     


Am Donnerstagmorgen, noch bevor Hunderte von Musikanlagen die Eifelwälder beschallten, schenkte Kurt Thiim mit seinem Nissan 350Z den Motorsportfans einen Ohrenschmaus. Unterhalb der Hohe Acht stehend konnte der Nissan bis auf die Döttinger Höhe akustisch verfolgt werden – grandios. Erinnerungen an die Vorstellung von Nick Heidfeld im Formel-1-Boliden wurden wach.

         

     

 

Die Rundstrecken-Challenge am Donnerstag wurde nach 9 von 13 geplanten Runden vorzeitig abgebrochen. Im Streckenabschnitt Bergwerk prallte der Honda-Pilot Thomas Herbst nach einem Ausweichmanöver auf den Renault Clio von Oliver Noss. Der Renault wurde von einem DMSB-Sicherungsfahrzeug abgeschleppt. Bei dem Aufprall erlitt Oliver Noss schwere Kopfverletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus in Koblenz geflogen. Nach ein paar Tagen konnte Entwarnung gegeben werden. Lebensgefahr bestand nicht mehr. Dieser Unfall wurde in den Printmedien leidlich ausgeschlachtet. Schade, dass der Motorsport bei einigen Redakteuren nur dann erwähnenswert ist, wenn ein Unfall passiert.

 

Blick vom Streckenabschnitt Hohe Acht

auf das Zeltlager der Fans am Schwalbenschwanz

 

Anschließend ging die DriftChallenge für Demorunden auf die Nordschleife.

      

6. Internationales Steilstreckenbierdosenrollen

Ab 17:30 Uhr folgte auf der Steilstrecke ein Programmpunkt, der im offiziellen 24h-Programmheft nicht zu finden ist. Das 6. Internationale Steilstreckenbierdosenrollen wurde ausgetragen. Fauli und Ossi Mike aus Schevenhütte hatten 3 Paletten edles Dosenbier gespendet. Besten Dank!!! Hinzu kamen nochmals 2 Paletten. Für diese -Veranstaltung wurde die Steilstrecke in Höhe des alten Streckentelefons mit einem -Banner verziert. Das diesjährige Bierdosenrollen hatte einen Teilnehmerrekord zu verzeichnen. Der gesamte Bierdosenvorrat von 106 Dosen wurde an den Mann bzw. die Frau gebracht. Hervorragend! In einem knallharten Fight konnte sich die langjährige Steilstreckenbierdosenrollen-Teilnehmerin Steffi (Dose Nr. 19) durchsetzen und den Hauptgewinn mit nach Waldbröl bzw. Köln nehmen. Fazit: Training ist in diesem Sport neben technischem Verständnis unverzichtbar.

            

Die vielumjubelte Siegerin Steffi

Auf den weiteren Plätzen folgten:

2. Patrick (56)

3. Mofa-Klaus (62)

4. Heini der jüngere (92)

5. Jens (66)

 

 

ADAC Chevy „Egons 500“

Am Freitag folgte dann ein Sporthöhepunkt dem Nächsten. Nach der ADAC Procar und Mini Challenge startete das 1. Zeittraining zum ADAC Zurich 24h-Rennen. Die Internationale DriftChallenge verkürzte mit Demorunden auf der Nordschleife das Warten auf den Start der ADAC Chevy „Egons 500“. Vorjahressieger und Trainingsschnellster Daniel Schrey auf Porsche Carrera RSR wurde beim Start überrumpelt und fand sich nur auf Platz 5 wieder. Der BMW M1 hatte die Führung übernommen und erregte viel Aufmerksamkeit bei den Fans. Ein Dreher auf der Grand-Prix-Strecke beendete allerdings die M1-Herrlichkeit und Daniel Schrey ging in Führung und fuhr einem erneuten Sieg auf der Nordschleife entgegen.

         

        

     

 

Traditioneller Gang zum Wehrseifen

Die -Fraktion und Freunde machte sich am Mittag auf den Weg in den Wehrseifen. Die Eroberung der Streckenabschnitte Kesselchen, Bergwerk, Annatal bzw. Niki-Lauda-Links und Ex-Mühle sind immer eine Wanderung entlang der Nordschleife wert. Die Schevenhüttener hatten ihren altbewährten Platz im Wehrseifen aufgebaut. Es ist immer wieder ein Ereignis dort sein zu dürfen. Danke für die Gastfreundschaft!!! Das Wehrseifen scheint einen besonderen Flair auszustrahlen und auf die Fans zu übertragen. Eine ausgelassene Stimmung krönte den Freitag.

        

           

         

Die Linkskurve im Annatal, die Niki Lauda beim GP von Deutschland

am 1. August 1976 zum Verhängnis wurde.

           

 

 

      

Der Streckenabschnitt Kallenhardt, zum Glück ohne FIA-Zaun. Freier Blick für Fans!

 

Der HISAQ-Porsche brannte während des ersten Zeittrainings am Freitag in der Box. Der Brand wurde von der Boxencrew gelöscht und der Wagen wieder startbereit gemacht. Doch die Mühe sollte nicht belohnt werden. Zuerst verabschiedete sich im Rennen der rechte Hinterreifen auf der Nordschleife spektakulär. Später setzte eine Ölspur mit einer daraus resultierenden Kaltverformung den HISAQ-Porsche schachmatt.

In der Nacht von Freitag auf Samstag hielt der Live-Strip.com-Truck an verschiedenen Streckenabschnitten. Der vorausfahrende Polizeiwagen musste zwei friedlich schlafende Fans auf dem warmen Asphalt im Karussell wecken, damit der Truck weiter zum Brünnchen fahren konnte.

 

Vor dem Start zum 24h-Rennen gab es noch zwei bemerkenswerte Ereignis am Ring:

Hitziges Gefecht beim 2. Lauf der ADAC GT Masters

In der Auslaufrunde fuhren sich Tim Bergmeister (Porsche) und Oliver Meyer (Corvette) mehrmals in ihre wunderschönen Boliden. In der Boxengasse führten die beiden Herrenfahrer dieses Duell in einem hitzigen Wortgefecht weiter. Die Rennsportkommissare bedankten sich für den extrovertierten Auftritt und verwarnte die Fahrer mit einer Strafe von 4.000,- Euro.

         

Le-Mans-Flair auf der Nordschleife

Timo Bernhard und Roman Dumas pilotierten zwei Porsche RS Spyder (Prototypen aus der LMP2-Klasse) auf zwei schnellen Runden über die Nordschleife. Die Fans spitzten die Ohren und schärften ihre Augen bei dieser tollen Showeinlage. Schade, schade, dass die Nordschleife nicht mehr für Sportwagen zugelassen ist. Jetzt wo die neuen wunderschönen FIA-Fangzäune die Nordschleife krönen sollte es auch für Sportwagen zukünftig wieder „Feuer frei“ auf der schönsten Rennstrecke der Welt heißen.

   

Die Einführungsrunde

Aus Sicherheitsgründen mussten die Fans dieses Jahr erstmalig bei der Einführungsrunde hinter den Leitplanken Platz nehmen. Das "Abklatschen" der Fahrer in der Einführungsrunde beim 24h-Rennen ist Historie! 

     

 

Der Hattrick

Das Manthey-Team gelang dieses Jahr der ganz große Coup. Mit einem lupenreinen Hattrick schrieb das Team Ringgeschichte. Mit diesem Ergebnis hatte im Team kurz nach dem Start keiner mehr gerechnet. Ein loser Kühlschlauch brachte den Fernsehzuschauern unmittelbar nach dem Start spektakuläre Bilder in die heimischen Wohnzimmer. Trainingsschnellster und Startfahrer Marc Lieb waren die Bilder von seinem unter „Volldampf“ fahrenden Porsche ein Graus. Von der Grand-Prix-Strecke wurde in die Box abgebogen und dieser erste unplanmäßige Boxenstopp warf einen Toppfavoriten anscheinend schon sehr früh aus dem Rennen. Nach 16 Minuten ging es mit fast 2 Runden Rückstand auf eine unvergleichliche Aufholjagd.

Unterstützung bei der Aufholjagd hatte Manthey-Racing von den Mitfavoriten auf den Gesamtsieg. Stefan Mücke hatte mit seinem Aston Martin Feindberührung. Der BMW-Z4 von Motorsport Arena Oschersleben überschlug sich kurz vor Mitternacht auf Platz 2 liegend. Kurz darauf schlug die Zakspeed Dogde Viper in die Leitplanken ein. Und der Land-Porsche musste die Segel wegen eines Hinterachsschadens streichen.

Nach dem Manthey-Sieg stutzte Mechaniker Ulrich Pashaus den Zwirbelbart von Olaf Manthey.

 

        

        

 

 Die Fahrer

Christian Menzel: Gesamtsieger Porsche Carrera Cup 2005; Gesamtsieger 24h-Rennen 1998            Hans Heyer: DRM- und Nordschleifen-Legende. Sein Sohn Kenneth pilotierte bei den ADAC GT Master den Ford GT.            Boris Said: Langstrecken-Profi; Gesamtsieger 24h-Rennen 2005            Heinz-Harald-Frentzen: Ex-Formel-1-Fahrer; der Mann, der den Apollo auf der Nordschleife landete.

 

Die Landung des Apollo

Die Landung der Apollo 11 bannte vor 39 Jahren am 20. Juli 1969 Millionen Menschen vor den Fernsehern. Im Jahre des Manthey landete der Gumpert-Apollo auf der Nordschleife und erfreute die Herzen der 220.000 Fans. Auch wenn Projektmann und Pilot Heinz-Harald-Frentzen häufiger, unfreiwilliger Gast in der Box war, machte sein Apollo Furore. Verfügte der Apollo in der Eifeler Ausführung nicht über einen Raketenantrieb, so versorgte neben einem Ottomotor noch ein Elektromotor die flache Flunder mit Power. Zwei Getriebeschäden warfen den Gumpert-Apollo früh aus dem Rennen.

             

     

 

 

Heinz-Harald- Frentzen im Sauber-Formel-1-Wagen

beim GP von Europa 1996 in der Fordkurve.

 

Danke Heinz-Harald für das Autogramm und das Gespräch um 3:00 Uhr morgens! Die hektische Betriebsamkeit im Fahrerlager und den Boxen war auch um diese Uhrzeit beeindruckend. Wir hoffen den Apollo mit tollem Sound und Heinz-Harald in Zukunft wieder auf der Nordschleife begrüßen zu dürfen.

   

     

 Neben dem Apollo feierten der Lexus LF1 und der VW-Scirocco Premiere in der Eifel.

 

Nach einer langen Durststrecke landete Lokalmatador und 2facher 24h-Gesamtsieger Johannes Scheid mit seinem Eifelblitz auf einen hervorragenden 6. Platz. Herzlichen Glückwunsch nach Kottenborn!

 

Kostbarer Treibstoff

Der ehemalige VIVA-Moderator Mola Adebisi blieb mit seinem BMW von Live-Strip.com-Racing im Streckenabschnitt Breidscheid ohne Sprit stehen blieb. Ohne Geld im Rennanzug ging er zu einer nahegelegenen Tankstelle um Sprit zu holen. Für ca. 30,- Euro orderte er Nachschub für seinen Rennwagen. Als Pfand hinterlegte er sein Mobiltelefon. Wie durstig ein BMW sein kann, zeigte sich auf den weiteren ca. 13 km bis zur Box. Mola Adebisi blieb erneut ohne Sprit stehen.

 

Superleague Formula

Hinter dem alten Fahrerlager präsentierte Zakspeed-Racing ihren Formel-Rennwagen in den Vereinsfarben von Borussia Dortmund. Zakspeed-Racing wird mit diesem Renner in der neuen Motorsportserie Superleague Formula am 20./21. September auf dem Nürburgring an den Start gehen. 20 internationale Fußballvereine treten in dieser Rennserie auf internationalen Rennstrecken gegeneinander an. Die Formel-Wagen sind alles baugleiche Monoposto mit 750 PS starken V12 Motoren und einer Spitzengeschwindigkeit jenseits de 320 km/h.

 

 

 

Die Pleite beim 24h-Rennen

Mit großem Medienrummel hatte sport auto den Audi R8 in der SP7-Klasse angekündigt. Doch blieb es bei der Ankündigung. Der Audi mit der Startnummer 41 wurde beim Rennen nicht gesehen. Angeblich lief der Audi R8 im 2. Zeittraining zweimal über die Nordschleife. Danach wurde er im Fahrerlager abgestellt. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Rennwagen zukünftig häufig in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft eingesetzt wird. Ein Rennwagen, der in irgendeiner Garage sein Dasein fristet ist so interessant wie das Standbild nach Sendeschluss im Fernsehen.

   

Impressionen vom Ring - der Ring bei Nacht

        

        

        

 

: Zum Schluss erneut ein herzliches Dankeschön an Rudi, Heini den Jüngeren, Jan, Tommy und Manuel für ihr Organisationstalent und ihre Arbeit. Weiterhin besten Dank an Alesi, Silke, Wolffi, Fauli, Ossi Mike und alle anderen Motorsportenthusiaten aus Schevenhütte im Wehrseifen. Danke!!!

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