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Internationales ADAC 24-Stunden-Rennen

25. - 27. Juni 1971

Bilder: Werner Ullrich, Patrick Dasse, Burkhard Köhr
Bericht: Burkhard Köhr

Nürburgring-Nordschleife
Streckenlänge: 22,835 Kilometer


Hohes Preisgeld lockte die Teams – das Hannen-Zelt die Fans

 

Aufgrund der ausgeschriebenen Preise in Höhe von DM 50.000,- waren wieder zahlreiche Meldungen beim Veranstalter für die 2. Auflage des 24-Stunden-Rennens eingegangen. Noch vor dem Fallen der Startflagge mussten über 100 Fahrer wieder abreisen, da wie im Vorjahr die Teilnehmerzahl auf 98 Wagen begrenzt war. Vorrangig wurden Ring-Neulinge und Fahrer mit wenig Langstrecken-Erfahrung nicht zum Nürburgring-Klassiker zugelassen.

 

Training

Die schnellste Runde mit 9:26,2 Minuten erzielte die Mannschaft Stuck/Huber auf dem Alpina-Zweiliter vor Kelleners/Kauhsen mit einem von Koepchen präparierten BMW 2002 (9:37,1). Den dritten Startplatz sicherte sich das Duo Schommers/Menzel auf dem von Zakowski getunten Ford Escort TC mit einer Rundenzeit von 9:44,6 Minuten.

  

Rennen

Bei gutem Wetter wurde das Feld mit einer Einführungsrunde über die Nordschleife pünktlich um 16 Uhr gestartet. Es gab nur wenig Zuschauer an Start und Ziel und auch im Bierzelt waren noch reichlich freie Plätze an der Theke vorhanden.

 Nach einer Stunde parkte Dieter Fröhlich den Steinmetz-Kadett mit leerem Benzintank am Schwalbenschwanz.

 Nach drei Stunden lagen noch 79 von 98 gestarteten Wagen im Rennen. Neuhaus/Treser führten mit 20 Sekunden Vorsprung auf Pankl/von Hohenzollern, mit weiteren drei Minuten Abstand folgten Schommers/Menzel vor Stuck/Huber.

Ein leerer Benzintank warf auch Werner Schommers aus dem Rennen.

Kurz nach 20 Uhr begann es heftig zu regnen; die meisten Teams mussten Regenpneus aufziehen, die Rundenzeiten wurden deutlich länger. Während sich die Piloten in den folgenden Nachtstunden auf der nassen, teilweise recht rutschigen Piste bemühten, ihr Auto in angemessenem Tempo, vor allem aber heil über die Runden zu bringen, zog in die Boxen nasskaltes Wetter ein. Umso „fröhlicher“ wurde es im Festzelt, in dem sich nahezu 3.000 Besucher animiert fühlten, das Mobiliar und die Bierkrüge zu zerschmettern. Immerhin spielte die Musik dazu. (Die Szene erinnert mich ein bisschen an den Film „From dusk till down“).

 
Udo Hoffmann/Johannes Breuer (Opel Manta SR)
Der Wagen wurde von dem Autohaus Rath in Berleburg finanziert.
Im Gesamtklassement belegten sie nach 123 Runden den 4. Platz.

Als nach zwölf Stunden langsam der Morgen graute und die Regengüsse immer noch nicht nachließen, zogen noch 64 Wagen Ihre Gischtbahnen hinter sich her. Zu diesem Zeitpunkt war auch die Aktivität im Hannen-Zelt erloschen. Trümmer und eine Bühne voller Scherben, einige Betrunkene und ein recht unglücklicher Pächter markierten den Einbruch der in Le Mans üblichen „Stimmung". Verkatert hockten Unermüdliche unter Regenschirmen und bewunderten die teilweise auf der Zielgeraden voll blasenden Autos, von denen die Hälfte allerdings schon um mehr als zehn Runden hinter den Spitzenreitern Stuck/Huber zurückgefallen waren. An zweiter Position folgten die BMW-Piloten Bergner/Jäger mit vier Runden Rückstand vor Pahkl/von Hohenzollern.

     

     


Paul Bergner und Teamkollege Jäger belegten mit dem BMW den 23. Platz im Gesamtklassement. Bis zur 18. Stunde lagen sie weit vorne. Doch leider verschaltete sich Jäger und ein Ventil riss ab. Mit nur noch 3 Zylinder konnten Bergner/Jäger das 24-Stunden-Rennen auf dem 23. Platz beenden.
Weitere Informationen zu Paul Bergner gibt es unter -> PS Nürburgring - Paul Bergner

  Drei Stunden vor Ende des Rennens wurde an dem führenden BMW-Alpina von Stuck/Huber erhöhter Ölverbrauch registriert. Der Wagen, der über zwölf Stunden das Feld angeführt hatte, schleppte sich nur noch mühsam über die Runden und musste schließlich 1 ½ Stunden vor dem Fallen der Zielflagge abgestellt werden.

Die bis dahin Zweitplatzierten drehten in recht gemächlichem Tempo ihre Runden und kreuzten wenig später auch als Erster von 43 gewerteten Wagen die Ziellinie.

Teamchef Bovensiepen erschienen die Rundenzeiten um 11:30 Minuten immer noch zu schnell: „Sollen wir ihn nicht langsamer fahren lassen?" Darauf Gert Hack: „Dann schläft uns der Mann am Ende noch ein!"  



Platz

Fahrer

Fahrzeug

Runden

1.

von Hohenzollern/ Pankl

BMW 2002

125

2.

Faltz/Schulte-Oversohl

BMW 2800 CS

125

3.

Eisenschenk/Stoffel

BMW 2800 

125

4.

Hoffmann/Breuer

Opel Manta SR

123

5.

Meding/Mücher

BMW 1600/2

118

6.

Odenthal/Herbeck

Ford Capri RS 2600

118

7.

Mohrs/Bins

BMW 1600/2

118

8.

Hens/Brohl

BMW 2002 TI

117

9.

Busch/Brune

Alfa Romeo 1300 GTA Junior

116

10.

Mundorf/Wendel

BMW 160o/2

115

:
Für die Bilder und Informationen zum 24-Stunden-Rennen 1971 bedanke ich mich bei:
- Werner Ullrich
- Patrick Dasse
- Walter Kotauschek
- Klaus Tweddell

Copyright: Burkhard Köhr

 

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