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Hohes Preisgeld lockte die
Teams – das Hannen-Zelt die Fans
Aufgrund der
ausgeschriebenen Preise in Höhe von DM 50.000,- waren wieder zahlreiche
Meldungen beim Veranstalter für die 2. Auflage des 24-Stunden-Rennens
eingegangen. Noch vor dem Fallen der Startflagge mussten über 100 Fahrer wieder
abreisen, da wie im Vorjahr die Teilnehmerzahl auf 98 Wagen begrenzt war.
Vorrangig wurden Ring-Neulinge und Fahrer mit wenig Langstrecken-Erfahrung nicht
zum Nürburgring-Klassiker zugelassen.
Training
Die
schnellste Runde mit 9:26,2 Minuten erzielte die Mannschaft Stuck/Huber auf dem
Alpina-Zweiliter vor Kelleners/Kauhsen mit einem von Koepchen präparierten BMW
2002 (9:37,1).
Den dritten Startplatz sicherte sich das Duo Schommers/Menzel auf dem von
Zakowski getunten Ford Escort TC mit einer Rundenzeit von 9:44,6 Minuten.
Rennen
Bei gutem Wetter wurde das Feld mit einer Einführungsrunde über die Nordschleife
pünktlich um 16 Uhr gestartet. Es gab nur wenig Zuschauer an Start und Ziel und
auch im Bierzelt waren noch reichlich freie Plätze an der Theke vorhanden.
Nach einer Stunde parkte Dieter Fröhlich den Steinmetz-Kadett mit leerem Benzintank am Schwalbenschwanz.
Nach drei Stunden lagen noch 79 von 98 gestarteten Wagen im Rennen.
Neuhaus/Treser führten mit 20 Sekunden Vorsprung auf Pankl/von Hohenzollern, mit
weiteren drei Minuten Abstand folgten Schommers/Menzel vor Stuck/Huber.
Ein leerer Benzintank warf auch Werner Schommers aus dem Rennen.
Kurz nach 20 Uhr begann es heftig zu regnen; die meisten Teams mussten
Regenpneus aufziehen, die Rundenzeiten wurden deutlich länger. Während sich die
Piloten in den folgenden Nachtstunden auf der nassen, teilweise recht rutschigen
Piste bemühten, ihr Auto in angemessenem Tempo, vor allem aber heil über die
Runden zu bringen, zog in die Boxen nasskaltes Wetter ein. Umso „fröhlicher“
wurde es im Festzelt, in dem sich nahezu 3.000 Besucher animiert fühlten, das
Mobiliar und die Bierkrüge zu zerschmettern. Immerhin spielte die Musik dazu.
(Die Szene erinnert mich ein bisschen an den Film „From dusk till down“).
Der Wagen wurde von dem Autohaus Rath in Berleburg finanziert.
Im Gesamtklassement belegten sie nach 123 Runden den 4. Platz.
Als nach zwölf Stunden langsam der Morgen graute und die Regengüsse immer noch
nicht nachließen, zogen noch 64 Wagen Ihre Gischtbahnen hinter sich her. Zu
diesem Zeitpunkt war auch die Aktivität im Hannen-Zelt erloschen. Trümmer und
eine Bühne voller Scherben, einige Betrunkene und ein recht unglücklicher
Pächter markierten den Einbruch der in Le Mans üblichen „Stimmung". Verkatert
hockten Unermüdliche unter Regenschirmen und bewunderten die teilweise auf der
Zielgeraden voll blasenden Autos, von denen die Hälfte allerdings schon um mehr
als zehn Runden hinter den Spitzenreitern Stuck/Huber zurückgefallen waren. An
zweiter Position folgten die BMW-Piloten Bergner/Jäger mit vier Runden Rückstand
vor Pahkl/von Hohenzollern.
Paul Bergner und Teamkollege Jäger belegten mit dem BMW den 23.
Platz im Gesamtklassement. Bis zur 18. Stunde lagen sie weit vorne. Doch leider
verschaltete sich Jäger und ein Ventil riss ab. Mit nur noch 3 Zylinder konnten
Bergner/Jäger das 24-Stunden-Rennen auf dem 23. Platz beenden.
Weitere Informationen zu Paul Bergner gibt es unter ->
PS Nürburgring - Paul Bergner
Die bis dahin Zweitplatzierten drehten in recht gemächlichem Tempo ihre Runden
und kreuzten wenig später auch als Erster von 43 gewerteten Wagen die Ziellinie.
Teamchef Bovensiepen erschienen die Rundenzeiten um 11:30 Minuten immer noch zu
schnell: „Sollen wir ihn nicht langsamer fahren lassen?" Darauf Gert Hack: „Dann
schläft uns der Mann am Ende noch ein!"
Platz |
Fahrer |
Fahrzeug |
Runden |
1. |
von Hohenzollern/ Pankl |
BMW 2002 |
125 |
2. |
Faltz/Schulte-Oversohl |
BMW 2800 CS |
125 |
3. |
Eisenschenk/Stoffel |
BMW 2800 |
125 |
4. |
Hoffmann/Breuer |
Opel Manta SR |
123 |
5. |
Meding/Mücher |
BMW 1600/2 |
118 |
6. |
Odenthal/Herbeck |
Ford Capri RS 2600 |
118 |
7. |
Mohrs/Bins |
BMW 1600/2 |
118 |
8. |
Hens/Brohl |
BMW 2002 TI |
117 |
9. |
Busch/Brune |
Alfa Romeo 1300 GTA Junior |
116 |
10. |
Mundorf/Wendel |
BMW 160o/2 |
115 |
:
Für die Bilder und Informationen zum 24-Stunden-Rennen 1971
bedanke ich mich bei:
- Werner Ullrich
- Patrick Dasse
- Walter Kotauschek
- Klaus Tweddell
Copyright: Burkhard Köhr