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Die neu geschaffene Rallye Cross Strecke in der Müllenbachschleife feierte mit dem 1. Lauf zur Rallycross-DM am Ostersamstag 1990 ihr Debüt vor einer spärlichen Zuschauerzahl.
Die Rallye-Cross-Strecke hat eine Gesamtlänge von 1190 Metern. Sie unterteilt sich in:
495 m Asphalt
659 m Schotter
14 m Pflaster
18 m Rasengittersteine
Die Strecke hat 4 Links- und 7 Rechtskurven.
Das Rallye-Stadion fasst 51.000 Zuschauer, das mit einem Kostenaufwand von 2. Mio. DM mit Leitplanken, Reifenstapel und Schutzzäunen errichtet wurde.
Beim 1. Lauf zur Rally-DM wurde – welch ein Wunder – der Bahnrekord ermittelt. Sepp Gröbner (Audi GTE 4 WD) konnte sich als erster Rekordhalter verewigen.
Am Ostersonntag stand dann schon der 2. Lauf der Rallycross-DM an.
Internationales ADAC Eifelrennen
21. April 1990
3. Lauf zur Deutschen Formel 3 Meisterschaft
Michael Schumacher mit Untergewicht
Wolfgang Kaufmann holte sich im zweiten Zeittraining der Formel 3 die Pole-Position. Erstmalig war nicht Michael Schumacher vorn. Er kam nur auf die sechstschnellste Zeit. Doch diese Platzierung war nach der technischen Abnahme verloren. Schumachers WTS-Reynard hatte 2 kg Untergewicht. Somit wurde Michael Schumacher in die letzte Startreihe verbannt.
Im Rennen setzte sich Wolfgang Kaufmann nach dem Start direkt an die Spitze und siegte. In einem tollen Rennen wurde Ellen Lohr Dritte. Michael Schumacher belegte bei seiner Aufholjagd den 5. Platz.
Internationales ADAC Eifelrennen
22. April 1990
1. Lauf zur Deutschen Tourenwagen-Trophäe
Die neu geschaffene Deutsche Tourenwagen-Trophäe erlebte ihre Premiere beim Eifelrennen 1990 auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings. Zur Feier des Tages fuhren alle Teilnehmer die Einführungsrunde mit bunten Luftballons, die sie kurz vor dem Start aufsteigen ließen.
Eifel-Kart-Rennen
Mai 1990
Auf der Grand-Prix-Strecke waren die beiden Kart-Klassen zu Gast. Die Karts der Interconti E-Klasse verfügten über 50 PS und die Karts der Formel E über 80 PS. Daraus resultierte eine Spitzengeschwindigkeit von 270 km/h.
5. Truck Grand Prix
Juli 1990
„Sieben Tonnen Stahl, befeuert von 1400PS, quer im Drift“
„Wer noch keine Eintrittskarte für den Nürburgring hat, der möge doch bitte einen großen Bogen um den Eifelkurs machen“, tönte es aus dem Radio. 150.000 Kartenbesitzer sowie Tausende weiterer Fans verursachten rund um die Nürburg ein grandioses Verkehrschaos.
Natürlich trug man auch bei der fünften Auflage dieser Mammut-Show den Texashut, lauschte Country- und Westernklängen, doch die Hauptrolle dieser inzwischen einer der größten Motorsportveranstaltungen spielen die bis zu 1600 PS starken Volvo-, DAF- oder Mercedes-Boliden.
In drei Klassen bis 11950cm³, bis 14100cm³ und bis 18500cm³ treten nach zwei Vorläufen die jeweils Klassenbesten zum Grand Final an.
19. und 20. Lauf Deutsche Tourenwagen Meisterschaft
2. September 1990
„Mein Gott, Walter !“
Die Reifentechniker und H.J. Stuck warnten ihn: „Diese Reifen sind zu schwer zu fahren!“ Walter Röhrl wählte die trotzdem und gewann prompt. Trotzdem fühlte er sich nicht als Sieger!
6.Lauf Sportwagen-Weltmeisterschaft
19. August 1990
Die Sportwagen-Weltmeisterschaft steckt in einer tiefen Krise, ausgelöst durch die erdrückende Dominanz von Mercedes. Über zwei Sekunden pro Runde waren die Silberpfeile auf dem Nürburgring schneller als der Rest der Welt. Die 30.000 Zuschauer räumten enttäuscht die Ränge – Hätte nicht Mercedes Junior Michael Schumacher etwas Farbe ins Geschehen gebracht, wären sie beim Mercedes-Doppelsieg möglicherweise eingeschlafen.
Für das oft kritisierte Verbrauchsreglement scheint Mercedes – Turbomotor mit großen Hubraum – die effizienteste und überlegene Lösung gefunden zu haben.
Nissan-Fahrer Mark Blundell beobachete mit großen Augen die Fernsehbilder aus dem Mercedes-Cockpit: „Dieses Auto fährt ja von selbst!“ „Laßt uns Mercedes schon vorher zum Sieger erklären und ein Rennen um den dritten Platz machen – ohne Mercedes!“ ( Anekdoten )
Unangefochten auf den Rängen drei und vier fuhren die Jaguar; auch dahinter sind die Plätze bezogen – jeder fährt so schnell wie es der Benzinverbrauch zulässt.
Michael Schumacher verblüffte. Bei seinem dritten Gruppe C-Einsatz fuhr er im Training schneller als sein Lehrmeister Jochen Mass und nur sieben Zehntel trennten ihn von der Pole-Position.
Ergebnis
Platz | Fahrer | Fahrzeug | Ergebnis |
1 | Schlesse/Balid |
Mercedes C11 |
2:39:15,913 |
2 |
Schumacher/Mass |
Mercedes C11 |
22,562 |
3 |
Brundle/Ferté |
Jaguar XJR-11 |
1 Rd. |
4 |
Lammers/Wallace |
Jaguar XJR-11 |
1 Rd. |
5 |
Blundell |
Nissan R90C |
3 Rd. |
6 |
Wollek/Jalinski |
Joest Porsche 962C |
3 Rd. |
7 |
Los/Euser |
Spice-Ford SE90C |
4 Rd. |
8 | Huysmann/Larrauri | Brun-Porsche 962C |
4 rd. |
9 |
Achseon/Brancatelli |
Nissan R90C |
4 Rd. |
10 |
Fabre/Robert |
Cougar-Porsche C24S |
5 Rd. |
Deutsche Meisterschaft Formel 3
9. Lauf am 18. August 1990
10. Lauf am 1. September 1990
Beim 10. Lauf entscheiden sich die Sportkommissare für einen Wertungsausschluß des vierplatzierten VW-Werkspiloten Otto Rensing aufgrund „fahrlässiger Fahrweise“, „Überholen bei geschwenkter gelber Flagge“ sowie „Gefährdung eines Streckenspostens“. Damit ist Michael Schumacher, der unmittelbar hinter Rensing das Ziel erreicht hat, bereits vorzeitig Meister.
Schon beim zwei Wochen zuvor im Rahmen der Sportwagen-Weltmeisterschaft stattfindenden 9. Lauf hatte Michael Schumacher mit einem klaren Start-/Zielsieg seinen Vorsprung auf 18 Punkte in der Meisterschaft ausbauen können.
Ergebnis 9. Lauf
Platz | Fahrer |
Team |
|
1 | Schumacher | Reynard-VW 903 | 30:55,99 |
2 |
Rensing |
Ralt-VW RT34 | + 3,07 Sek. |
3 | Zakowski | Reynard-Mugen 903 | + 10,73 Sek. |
4 | Krämer | Eufra-Opel 390 | + 12,40 Sek. |
5 | Kelleners | Eufra-VW 390 | + 25,55 Sek. |
6 | Panchyrz | Reynard-VW 903 | + 29,22 Sek. |
Platz | Fahrer |
Team |
|
1 | Zakowski | Reynard-Mugen 903 |
44:45,80 |
2 |
Krämer | Eufra-Opel 390 |
+ 1,46 Sek. |
3 |
Kaufmann | Reynard-Opel 903 | + 11,57 Sek. |
4 | Schumacher | Reynard-VW 903 | + 14,78 Sek. |
5 | Binder | Reynard-VW 893 | + 20,62 Sek. |
6 | Panchyrz | Reynard-VW 903 | + 23,59 Sek. |
18. Oldtimer Grand Prix
September 1990
„Alter schützt vor Vollgas nicht“
Sie kommen mit Autos zur Rennstrecke, die andernorts im Museum mit „Bitte nicht berühren“-Schildern geschützt werden. Aber wenn die Startflagge fällt, ist vorläufig Ende der Schonzeit für die meist unbezahlbaren Sammlerstücke.
Mehr als 50.000 Oldie-Fans zog es zum Ring im Schatten der Nürburg. ‚Über 500 Besitzer vierrädriger Veteranen mit Verbrennungsmaschinen hatten zum Oldtimer Grand Prix genannt.
Richtige Rennatmosphäre kam bei Fahrerklassen auf. Das waren einmal die Tourenwagen bis zum Jahrgang 1965, die von Lotus Cortina und Alfa GTA dominiert wurden sowie die Teilnehmer des Steigenberger Super Sports Cup. Das sind überwiegend CanAm-Fahrzeuge aus den Jahren 1966 bis 1971 mit riesigen, bis zu 700 PS starken V8-Motoren.
Highlight dieser Klasse war ein McLaren M8F mit imposanten acht Liter Hubraum, der im Auftrag der rosso-bianco-Collection von Ex-Formel 1-Weltmeister Dennis Hulme pilotiert wurde.
Das deutsche Element bei diesen Dickschiffen wurde von Porsche-Pressechef Manfred Jantke auf einem Porsche 908 Kurzheck vertreten.