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Geschichte des Nürburgrings 1925 - 1934








Gesamtstrecke 28,265 Kilometer
Nordschleife 22,810 Kilometer
Südschleife 7,747 Kilometer
Start-/Zielscheife 2,292 Kilometer

Durch die beiden überhöhten Kurven in der Süd- und Nordkehre sollte die Start-/Zielschleife idealer weise für Motorradrennen benutzt werden.

Beim Bau des Nürburgrings benutzte man an insbesondere in der Südschleife und zwischen der Hatzenbach und dem Adenauer Forst schon vorhandene Straßen und Wege, die ausgebaut wurden. An anderen Stellen schuf man eine völlig neue Straße, um eine interessante Rennstrecke zu gestalten. Von Breidscheid bis zur Hedwigshöhe entstand eine frei erfundene Linienführung, die sich an keine bestehenden Wege anlehnte.

Die Trassierung war einfach gehalten, weil man nicht wie im gewöhnlichen Straßenbau zu große Steigungen vermeiden und geschickt umfahren musste, sondern im Gegenteil Steigungen und unregelmäßige Kurven jeder Art, so wie sie sich durch das Gelände darboten, für diese Rennstrecke erwünscht waren. Das unterhalb vom Karussell die Steilstrecke eingebaut wurde, geschah einfach deshalb, weil sich das Gelände hier mit 27 Prozent natürlicher Steigung erhebt. Ende Oktober 1926 war die Trasse mit dem Unterbau fertig.

Bei der Straßenoberfläche wurden unterschiedliche Ausführungen (u.a. Emulsions-, Einstreu- und Magnonverfahren) gewählt. Naheliegend wäre die Ausführung der Oberfläche in Beton gewesen. Sie kam aber nur für den kleinsten Teil des Nürburgrings in Betracht (Start- und Zielplatz und die Steilstrecke), da mit erheblichen Bodensenkungen gerechnet werden musste.

Einzigartig in ihrem Aufbau und Umfang war die Fernsprechanlage für den Sanitäts- und Beobachtungsdienst. Auf der Gesamtstrecke waren in 10 Blockhäusern die Hauptbeobachter- und Sanitätsposten untergebracht. (In späteren Jahren wurde die Zahl der Hauptposten auf 16 erhöht). Die getrennten Fernsprechleitungen für die beiden Dienste führten in die im Start- und Zielhaus untergebrachte Glühlampe-Telefonzentrale.

Fernsprech-Zentrale        

Die Blockhäuser waren ca. 3 km voneinander entfernt. Die Zwischenstrecken wurden durch Hilfsbeobachter besetzt. Etwa alle 500 m befanden sich die sogenannten Streckenpfosten mit anmontierten wasserdichten Steckdosen. Die mit tragbaren Fernsprechern ausgerüsteten Hilfsbeobachter konnten sich dadurch mit dem nächsten Hauptbeobachterposten verständigen. In Sonderfällen konnte durch eine Umschalte-Einrichtung jeder Hilfsbeobachterposten zu der Glühlampenzentrale im Start- und Zielhaus direkt verbunden werden.

Streckenposten mit wasserdichter Steckdose und tragbarer Streckenfernsprecher

Über 45 km Fernsprechkabel wurden von der Firma Mix & Genest AG verlegt. Eine zentrale Stromquelle in Form von Akkumulatoren versorgte die gesamte Fernsprechanlage.

 Anzeige der Firma Mix & Genest im Eröffnungsprogramm zum Eifelrennen 1927

In der Galgenkopfkurve befand sich noch ein besonderer Posten, der eine direkte Telefonleitung zum Voranmelder im Start- und Zielhaus besaß. Der Voranmelder zeigte in 2,50 m hohen Zahlen jeden Wagen an, der auf die Döttinger Höhe einbog, um den Besucher auf sein baldiges Vorbeifahren aufmerksam zu machen.





Bereits im April 1926 erschien die Zeitschrift „Der Nürburgring“ mit dem Untertitel „Illustrierte Monatszeitschrift für Motorsport auf der Deutschen Gebirgs-, Renn- und Prüfstrecke im Kreise Adenau“. Der „Nürburgring“ kostete 50 Pfennig pro Ausgabe, im Jahresabo 5 Mark.






Technische Daten nach der Fertigstellung
Längste Gerade 1 Kilometer Start- und Zielgerade
Kurven 172 88 Links- und 84 Rechtskurven
- Nordschleife: 148 Kurven
- Südschleife: 24 Kurven
Höhenunterschied 306 Meter
Tiefster Punkt 310 Meter ü. N.N. Brücke bei Breidscheid
Höchster Punkt 616 Meter ü. N.N. Start- und Zielplatz
Maximales Gefälle 11,2 %
Maximale Steigung 16,9 % bzw. 27 % Die maximale Steigung der Steilstrecke
beträgt 27 %. Die Steilstrecke war
ursprünglich für Testfahrten der
Industrie vorgesehen.
Breite 20 bzw. 8 Meter 20 Meter im Start- und Zielbereich,
durchschnittlich 8 Meter an der
Strecke.




Rechts im Bild: Die erste Tribüne am Wehrseifen und links daneben eine Hütte im Stil eines Pavillons. Im oberen Bild hat die Tribüne nicht mehr den länglichen Baustil. Wann die Tribüne umgebaut bzw. neugebaut wurde, ist nicht bekannt. Auch der Abriss der Tribünen konnte nicht recherchiert werden.


Im Hintergrund die (spätere?) Tribüne am Wehrseifen.



 

Kurvendichte (1927 – 1970)

Am dichtesten liegen die Kurven zwischen Kilometer 22 und 23 (Ausgang Brünnchen bis zum kleinen Sprunghügel Pflanzgarten). Hier sind 13 Kurven innerhalb eines Kilometers zu bewältigen, d.h. durchschnittlich alle 75 Meter folgt eine Kurve der nächsten.

- 2 mal gibt es innerhalb von einem Kilometer 12 Kurven = 85 m Abstand von Kurvenmitte zu Kurvenmitte

- 3 mal gibt es innerhalb von einem Kilometer 11 Kurven = 90 m Abstand von Kurvenmitte zu Kurvenmitte

- 3 Kurven haben einen Radius von 30 m

- 11 Kurven haben einen Radius von 35 bis 45 m

- 25 Kurven haben einen Radius von je 50 m

Die schnellen Kurven mit einem Radius von 100 bis 300 m treten am häufigsten auf.

 

Gefälle und Steigungen

Von der gesamten Nordschleife liegen nur 1,862 km in der Horizontalen oder einem Gefälle von weniger als 1 %. Alle anderen Schnitte steigen oder fallen.


Neigung
in %
Länge
in km
Anteil an
Gesamtlänge
in %
Anteil der
Neigungsstrecke
bis 1 1,862 8,2 91,8 %
1,1 – 5 10,170 44,5
5,1 – 8 4,908 21,4
8,1 – 10 3,844 16,9
10,1 – 12 1,405 6,2
über 12 0,621 2,8
22,810 100,0




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