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Gesamtstrecke | 28,265 Kilometer |
Nordschleife | 22,810 Kilometer |
Südschleife | 7,747 Kilometer |
Start-/Zielscheife | 2,292 Kilometer |
Durch die beiden überhöhten Kurven in der
Süd- und Nordkehre sollte die Start-/Zielschleife idealer weise für
Motorradrennen benutzt werden.
Beim Bau des Nürburgrings benutzte man an
insbesondere in der Südschleife und zwischen der Hatzenbach und dem
Adenauer Forst schon vorhandene Straßen und Wege, die ausgebaut wurden.
An anderen Stellen schuf man eine völlig neue Straße, um eine
interessante Rennstrecke zu gestalten. Von Breidscheid bis zur
Hedwigshöhe entstand eine frei erfundene Linienführung, die sich an
keine bestehenden Wege anlehnte.
Die Trassierung war einfach gehalten,
weil man nicht wie im gewöhnlichen Straßenbau zu große Steigungen
vermeiden und geschickt umfahren musste, sondern im Gegenteil Steigungen
und unregelmäßige Kurven jeder Art, so wie sie sich durch das Gelände
darboten, für diese Rennstrecke erwünscht waren. Das unterhalb vom
Karussell die Steilstrecke eingebaut wurde, geschah einfach deshalb,
weil sich das Gelände hier mit 27 Prozent natürlicher Steigung erhebt.
Ende Oktober 1926 war die Trasse mit dem Unterbau fertig.
Bei der Straßenoberfläche wurden unterschiedliche Ausführungen (u.a. Emulsions-, Einstreu- und Magnonverfahren) gewählt. Naheliegend wäre die Ausführung der Oberfläche in Beton gewesen. Sie kam aber nur für den kleinsten Teil des Nürburgrings in Betracht (Start- und Zielplatz und die Steilstrecke), da mit erheblichen Bodensenkungen gerechnet werden musste.
Einzigartig in ihrem Aufbau und Umfang war die Fernsprechanlage für den Sanitäts- und Beobachtungsdienst. Auf der Gesamtstrecke waren in 10 Blockhäusern die Hauptbeobachter- und Sanitätsposten untergebracht. (In späteren Jahren wurde die Zahl der Hauptposten auf 16 erhöht). Die getrennten Fernsprechleitungen für die beiden Dienste führten in die im Start- und Zielhaus untergebrachte Glühlampe-Telefonzentrale.
Die Blockhäuser waren ca. 3 km
voneinander entfernt. Die Zwischenstrecken wurden durch Hilfsbeobachter
besetzt. Etwa alle 500 m befanden sich die sogenannten Streckenpfosten
mit anmontierten wasserdichten Steckdosen. Die mit tragbaren
Fernsprechern ausgerüsteten Hilfsbeobachter konnten sich dadurch mit dem
nächsten Hauptbeobachterposten verständigen. In Sonderfällen konnte
durch eine Umschalte-Einrichtung jeder Hilfsbeobachterposten zu der
Glühlampenzentrale im Start- und Zielhaus direkt verbunden werden.
Über 45 km Fernsprechkabel wurden von der Firma Mix & Genest AG verlegt. Eine zentrale Stromquelle in Form von Akkumulatoren versorgte die gesamte Fernsprechanlage.
In der Galgenkopfkurve befand sich noch ein besonderer Posten, der eine direkte Telefonleitung zum Voranmelder im Start- und Zielhaus besaß. Der Voranmelder zeigte in 2,50 m hohen Zahlen jeden Wagen an, der auf die Döttinger Höhe einbog, um den Besucher auf sein baldiges Vorbeifahren aufmerksam zu machen.
Bereits im April 1926 erschien die Zeitschrift „Der Nürburgring“ mit dem
Untertitel „Illustrierte Monatszeitschrift für Motorsport auf der Deutschen
Gebirgs-, Renn- und Prüfstrecke im Kreise Adenau“. Der „Nürburgring“ kostete 50
Pfennig pro Ausgabe, im Jahresabo 5 Mark.
Rechts im Bild: Die erste Tribüne am
Wehrseifen und links daneben eine Hütte im Stil eines Pavillons. Im oberen Bild
hat die Tribüne nicht mehr den länglichen Baustil. Wann die Tribüne umgebaut
bzw. neugebaut wurde, ist nicht bekannt. Auch der Abriss der Tribünen konnte
nicht recherchiert werden.
Im Hintergrund die (spätere?) Tribüne am
Wehrseifen. Kurvendichte (1927 – 1970) Am dichtesten liegen die Kurven zwischen
Kilometer 22 und 23 (Ausgang Brünnchen bis zum kleinen Sprunghügel
Pflanzgarten). Hier sind 13 Kurven innerhalb eines Kilometers zu
bewältigen, d.h. durchschnittlich alle 75 Meter folgt eine Kurve der
nächsten. - 2 mal gibt es innerhalb von einem
Kilometer 12 Kurven = 85 m Abstand von Kurvenmitte zu Kurvenmitte - 3 mal gibt es innerhalb von einem
Kilometer 11 Kurven = 90 m Abstand von Kurvenmitte zu Kurvenmitte - 3 Kurven haben einen Radius von 30 m - 11 Kurven haben einen Radius von 35 bis
45 m - 25 Kurven haben einen Radius von je 50
m Die schnellen Kurven mit einem Radius von
100 bis 300 m treten am häufigsten auf. Gefälle und Steigungen Von der gesamten Nordschleife liegen nur
1,862 km in der Horizontalen oder einem Gefälle von weniger als 1 %.
Alle anderen Schnitte steigen oder fallen.
Technische Daten nach der Fertigstellung
Längste Gerade
1 Kilometer
Start- und Zielgerade
Kurven
172
88 Links- und 84 Rechtskurven
- Nordschleife: 148 Kurven
- Südschleife: 24 Kurven
Höhenunterschied
306 Meter
Tiefster Punkt
310 Meter ü. N.N.
Brücke bei Breidscheid
Höchster Punkt
616 Meter ü. N.N.
Start- und Zielplatz
Maximales Gefälle
11,2 %
Maximale Steigung
16,9 % bzw. 27 %
Die maximale Steigung der Steilstrecke
beträgt 27 %. Die Steilstrecke war
ursprünglich für Testfahrten der
Industrie vorgesehen.
Breite
20 bzw. 8 Meter
20 Meter im Start- und Zielbereich,
durchschnittlich 8 Meter an der
Strecke.
Neigung
in %Länge
in kmAnteil an
Gesamtlänge
in %Anteil der
Neigungsstrecke
bis 1
1,862
8,2
91,8 %
1,1 – 5
10,170
44,5
5,1 – 8
4,908
21,4
8,1 – 10
3,844
16,9
10,1 – 12
1,405
6,2
über 12
0,621
2,8
22,810
100,0