Tragische Unfälle auf dem Nürburgring 1945 - 1954
1949
Großer Preis vom Nürburgring
7. August 1949
Tödlicher Unfall im Training
Bei der zweiten großen
Motorsportveranstaltung 1949 waren auch wieder ausländische Fahrer am
Start. Es wurden Rennen für Motorräder und Wagenrennen ausgetragen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung "Großer Preis vom Nürburgring" mit
einem Rennen der Motorrad-Ausweisfahrer. 127 Fahrer der Klassen 125 ccm,
250 ccm, 350 ccm und 500 ccm sowie 24 Seitenwagen waren zum Rennen
zugelassen. Die Solomaschinen gingen klassenweise im Abstand von je 2
Minuten auf die Nordschleife. Es mussten 3 beziehungsweise 4 Runden
zurück gelegt werden. Leider gab es schon im Training bei den
Motorrad-Ausweisfahrern einen tödlichen Unfall. Der erst 21jährige
Mendener Alfred Morali stürzte mit seiner 500 ccm-Norton im
Streckenabschnitt Aremberg und starb an den Folgen eines Genickbruchs.
Besten Dank an Hugo Böcker für die Informationen.
1950
XV. Eifelrennen
11. Juni 1950
Im Rennen der Sportwagen bis 2000 ccm Hubraum geriet Theodor Weißenberger (Startnummer 15) mit seinem
Veritas im Streckenabschnitt Metzgesfeld von der Bahn, überschlug sich und erlitt tödliche Verletzungen.
XIII. Großer Preis von Deutschland
20. August 1950
Tödliche Unfälle in der Formel 2 und der Formel 3
4. Lauf zur Deutschen Meisterschaft der Formel 3
Im Rahmenprogramm zum Großen Preis von
Deutschland fand der 4. Lauf zur deutschen Meisterschaft der Formel 3
(Kleinstrennwagen bis 500 ccm) statt. Es wurden 6 Runden auf der
Nordschleife gefahren. Günther Schlüter (Startnummer 44) ging von der 6.
Startposition ins Rennen. In der 3. Runde kollidierte Günther Schlüter
(Scampalo 501 DKW) mit dem Frankfurter William Lucas (Monopoletta,
Startnummer 6) im Streckenabschnitt Pflanzgarten.
Günther Schlüter starb am dem Weg in das Adenauer Krankenhaus, William
Lucas wurde schwer verletzt und ebenfalls in das Adenauer Krankenhaus
eingeliefert. Von den schleudernden Wagen wurde ein Junge am
Streckenrand getroffen und ebenfalls tödlich verletzt.
Großer Preis von Deutschland der Rennwagen (Formel 2)
Der erste Große
Preis nach dem II. Weltkrieg war für Formel 2-Wagen ausgeschrieben. Im
Samstagtraining am 19. August 1950 verunglückte Paul Greifzu
(BMW-Eigenbau, Startnummer 78) mit seinem Wagen kurz vor dem
Kilometerstein 18 zwischen den Streckenabschnitten Pflanzgarten und
Schwalbenschwanz. Mit dem linken
Vorderrad kam Paul Greifzu auf den Schotter links neben dem
Fahrbandrand. Beim Gegensteuern geriet er auf die rechte Seite der
Fahrbahn. Ein Sanitäter, der neben der Strecke stand, versuchte dem
Wagen nach links auszuweichen. Im selben Moment riss Paul Greifzu den
Wagen rum und der Sanitäter lief ihm direkt in den Wagen. Der
Sanitär erlitt tödliche Verletzungen. Der Wagen von Paul Greifzu raste
über die Böschung und flog den Abhang hinunter. Die Kronen der Tannen
und Fichten brachen bis eine mächtige Buche den Sturzflug jäh
unterbrach. Der Wagen wurde total zerstört. Durch den heftigen Aufprall
wurde auch der Zündmagnet abgerissen, wodurch ein Brand des Wagens
vermieden wurde. Paul Greifzu wurde schwerverletzt in das Adenauer
Krankenhaus eingeliefert. Die Diagnose der Ärzte lautete: "Serienbrüche
der Rippen, innere Prellungen und Verstauchungen, frei von inneren
Verletzungen."
Paul Greifzu verunglückte am 10. Mai 1952 im Training
zum 3. Dessauer Wagen- und Motorradrennen tödlich. Zuvor hatte er die
schnellste Rundenzeit erzielt.
Besten Dank an Hugo Böcker für die Informationen.
1952
Int. ADAC Eifelrennen
25. Mai 1952
Der 24jährige Düsseldorfer Josef Hackenberg verunglückte mit
seinem Veritas RS in der Sportwagenklasse bis 2000 ccm Hubraum und wurde mit inneren Verletzungen
in das Adenauer Krankenhaus eingeliefert. Trotz einer Notoperation verstarb er kurz nach seiner Einlieferung.
1953
28. Juni 1953
Das Rennen "Rund um das Bayerkreu" wurde in seiner sechsten Auflage von Leverkusen auf die 7,747 Kilometer
lange Südschleife des Nürburgrings verlegt. Bei bestem Wetter kamen 25000 Zuschauer an den Ring.
Beim Rennen der Motorräder mit Seitenwagen verunglückte das Gespann Erich Waldmann / Paul Presser in der
gefährlichen Müllenbachkurve. Paul Presser zog sich so schwere Verletzungen zu, dass er auf dem Transport
in das Adenauer Krankenhaus verstarb.
Besten Dank an Hugo Böcker für den Zeitungsartikel.
1954
17. Großer Preis von Deutschland
1. August 1954
Erster Toter in der neuen Formel 1 - Onofre Marimon tödlich verunglückt
Der Argentinier Onofre Marimon verunglückte im Abschlusstraining mit
seinem Maserati 250F im Streckenabschnitt Wehrseifen tödlich. In der letzten Trainingsrunde blockierte die
Vorderradbremse. Onofre Marimon wurde aus dem Wagen geschleudert und von
seinem eigenen Fahrzeug erdrückt. Onofre Marimon war das erste
Todesopfer in der Formel 1 seit Gründung der Weltmeisterschaft 1950.
3. Oktober 1954
Bei der ADAC-Rheinlandfahrt für Sport- und Tourenwagen verunglückte ein Porsche-Fahrer im
Streckenabschnitt Bergwerk tödlich.
Besten Dank an Hugo Böcker für die Informationen.